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Kingfisher steigt bei Hornbach aus - Gewinnplus im Gesamtjahr
LONDON (dpa-AFX) - Europas größter Baumarktbetreiber Kingfisher will nach dem Komplettausstieg beim deutschen Einzelhändler Hornbach auf eigene Läden in Deutschland setzen. Zudem sollen die Anteilseigner von dem Verkauf des Hornbach-Anteils profitieren. 2015 will Kingfisher 200 Millionen britische Pfund an seine Aktionäre ausschütten, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die Aktie stieg am Vormittag um 5 Prozent.
In Deutschland planen die Briten zunächst die Eröffnung von vier Testmärkten ihrer kleinflächigen Fachhandelskette Screwfix. Aber auch im übrigen Europa soll das Geschäft ausgebaut werden. So stehen unter anderem zwei Läden in Portugal auf der Liste. Zudem sucht das Unternehmen in China nach einem Partner. "Die Realität zeigt, dass wir einen Partner brauchen, um das Geschäft mehr chinesisch und damit erfolgreicher zu machen", sagte Kingfisher-Chef Ian Cheshire.
Erst im vergangenen Jahr war Kingfisher in den rumänischen Markt eingestiegen und wurde damit zum ersten Mal direkter Konkurrent von Hornbach. Damit folgte auch der Entschluss, sich wieder von den Anteilen am deutschen Einzelhändler zu trennen. Die Briten betreiben mehr als 1 000 Baumärkte in Europa und Asien. Die Hauptmarken sind B&Q, Castorama und Brico Depot.
Kingfisher verkauft seinen 21,2 Prozent-Anteil an Hornbach für 195 Millionen britische Pfund (232 Mio Euro). Die Unternehmerfamilie Hornbach übernimmt 25 Prozent der nicht börsennotierten Stammaktien. Durch den Rückkauf sichere sich die Familie die Gestaltungshoheit über die künftige Verwendung des stimmberechtigten Aktienpakets von Kingfisher und die Unabhängigkeit von Hornbach. Zwei weitere Aktienpakete hatte Kingfisher über Nacht an der Börse platziert. 17,4 Prozent der börsennotierten Vorzugsaktien sowie 5,2 Prozent der Anteile an den börsennotierten Stammaktien gingen an institutionelle Investoren.
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Rein geschäftlich lief es für Kingfisher im vergangenen Jahr rund. Der bereinigte Vorsteuergewinn stieg nach ersten Berechnungen um 4,1 Prozent auf 744 Millionen Pfund. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz kletterte um 5,2 Prozent auf 11,1 Milliarden Pfund. Dazu trugen vor allem bessere Geschäfte in Polen und Russland, aber auch auf dem Heimatmarkt bei. Die Dividende für das Gesamtjahr will das Unternehmen auf 9,9 Pence je Aktie erhöhen. Das wäre ein Plus von 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr./mne/she/stb