Geld gegen Examen
Justizskandal - Flüchtiger Richter in Mailand festgenommen
Neuer Justizskandal in Niedersachsen: Die Staatsanwaltschaft Verden bestätigt die Festnahme eines hochrangigen Mitarbeiters der niedersächsischen Justizbehörden. Nach
Informationen der Tageszeitung „Die Welt“ handelt es sich dabei um einen in das Landesjustizministerium abgeordneten Richter. Ihm wird vorgeworfen, über Jahre systematisch die Themen bevorstehender
Examensarbeiten vorab an interessierte Prüflinge verkauft zu haben. Im Gegenzug habe der Beschuldigte von jedem Examenskandidaten einige Tausend Euro kassiert.
Die Festnahme des Richters erfolgte in der Nacht zu Montag in Mailand, nachdem er sich nach einer Hausdurchsuchung ins Ausland abgesetzt hatte. Das niedersächsische Justizministerium bestätigte,
dass ein Mitarbeiter des Hauses von einem Dienstgericht vorläufig des Amtes enthoben wurde. Dem Mann, der nach "Welt"-Informationen Referatsleiter im Landesjustizprüfungsamt Celle ist, wurde
Hausverbot erteilt.
Erst der Anfang: Auch gegen ehemalige Prüflinge, die sich die Examensthemen vorab erkauft haben, werde ermittelt. Um wie viele Fälle es sich handelt, steht noch nicht fest. Allerdings sollen die
Examensmanipulationen schon seit Jahren laufen. Die Staatsanwaltschaft Verden rechnet mit einer umgehenden Auslieferung des Beschuldigten