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    ROUNDUP  337  0 Kommentare Kein Ende der Krise in der Schifffahrt - Hamburg Süd behauptet sich

    HAMBURG (dpa-AFX) - Zu viele Schiffe, zu viel Frachtraum, zu niedrige Preise - mit diesem Szenario haben seit Jahren die internationalen Schifffahrtslinien zu kämpfen. Und in diesem Jahr verschärft sich die Lage weiter. "Obwohl mehr als genug Kapazität vorhanden ist, gehen wir von einem weiteren Wachstum der Containerschiffsflotte aus", sagte Ottmar Gast, Sprecher der Geschäftsführung der Reederei Hamburg Süd, am Dienstag in Hamburg. "Von einem Abbau der Überkapazitäten kann man nicht ausgehen. Alles in allem wird es schwierig bleiben."

    Zwei große Trends prägen die Branche, denen sich kein Unternehmen entziehen kann. Auf der Angebotsseite kommen größere und modernere Schiffe auf den Markt, die Treibstoff und Kosten sparen. Allein im vergangenen Jahr wurden Schiffe mit einem Fassungsvermögen von 1,9 Millionen Standardcontainern (TEU) bestellt, so viel wie noch nie. Die Auslieferung neuer Schiffe erreicht im kommenden Jahr ein Rekordniveau. Sie verdrängen Tonnage vom Markt, die vom Ende ihrer Nutzungsdauer zwar noch weit entfernt, aber von den Kosten her nicht mehr konkurrenzfähig ist. "Am Ende bleibt dann oft nur noch die Verschrottung", sagte Gast.

    Auf der Nachfrageseite hingegen hat sich das oft zweistellige Wachstum vergangener Jahre verflüchtigt. Der Welthandel wächst nicht mehr so stark wie früher und mittlerweile ist die Containerisierung der Güter abgeschlossen: Alles, was in einen Container passt, wird auch in einem Container transportiert. "Wir müssen uns an ein normales Wachstum gewöhnen", meinte der Hamburg-Süd-Chef. Das könnten im nächsten Jahr nach den Prognosen bei den Containertransporten vier bis fünf Prozent weltweit sein, während die Kapazität um sechs Prozent zunehmen wird. "Nur durch künstliche Reduzierung der Kapazitäten könnten die Frachtraten steigen", sagte Gast.

    Bei der Reederei Hamburg Süd sind die Auswirkungen dieser Rahmenbedingen gut zu sehen: Das Unternehmen transportierte im vergangenen Jahr 3,3 Millionen TEU, ein Prozent mehr als im Jahr zuvor. Gleichzeitig ging der Umsatz um vier Prozent auf 5,3 Milliarden Euro zurück, wobei neben den niedrigen Frachtraten auch der starke Euro eine wichtige Rolle spielte. Über Gewinne und Verluste wird im Oetker-Konzern nicht gesprochen. Im Vergleich mit der Branche könne Hamburg Süd noch zufrieden sein, meinte Gast, wenngleich das Gesamtergebnis nicht den Zielvorstellungen entspreche.

    Als mittelgroße Reederei mit gut 100 Containerschiffen steht die Oetker-Reederei auch unter dem Konsolidierungsdruck in der Schifffahrt. Gegenwärtig formieren sich die größten Unternehmen zu neuen Allianzen. Hapag-Lloyd will sich mit der chilenischen CSAV zur viertgrößten Reederei der Welt zusammenschließen. Gast mochte nicht ausschließen, dass Hamburg Süd als dritter Partner dazustoßen könnte - "irgendwann". Was der Geschäftsführer nicht sagte: Dazu müsste sich die Eigentümerfamilie Oetker zunächst einmal einig sein, welchen Kurs sie mit ihrer Schifffahrtsparte steuern will. An den Oetkers war vor einem Jahr eine Fusion mit Hapag-Lloyd gescheitert./egi/DP/rum




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