Air Berlin
Das Schicksal scheint fast besiegelt
Das Ringen um die Zukunft von Air Berlin geht in die letzte Runde – und es wird mit harten Bandagen geführt. Angaben aus Brüssel zufolge zufolge wollen Konkurrenten des Berliner
Luftfahrtunternehmens die Rolle des Großaktionärs Etihad durch die EU-Behörden überprüfen lassen. Air Berlins Konkurrenten gehen davon aus, dass die Airline aus Abu Dhabi nur auf dem Papier ein
Minderheitsaktionär mit weniger als 30 Prozent Anteil ist, de facto bei den Berlinern aber das Sagen hat – dies wäre ein Verstoß gegen Luftfahrtrechte und könnte Air Berlin in Probleme bringen, der
Verlust von Landerechten droht.
Derweil treibt Etihad die Neuausrichtung bei Air Berlin voran. Immer wahrscheinlicher wird, dass der Konzern abseits der Börse saniert werden soll – das würde Etihads Einfluss bei der zweitgrößten
deutschen Airline weiter steigern. Man sei in den letzten Zügen bei den Verhandlungen im eine Neufassung der Partnerschaft, heißt es von Etihad-Chef James Hogan auf einer Konferenz in Abu
Dhabi. Derzeit laufen Due-Diligence-Prüfungen. Was das heißen kann, ist im „Handelsblatt“ zu lesen: Demnach solle eine GmbH, an deren Spitze unter anderem der frühere Air-Berlin-Chef Joachim Hunold
steht, außenstehenden Aktionären ein Übernahmeangebot unterbreiten. So will man den Behörden gegenüber betonen, dass Air Berlin nicht unter der Herrschaft von Etihad steht. Ob die das ebenso sehen,
bleibt indes fraglich. Am Ende der Offerte würde der Abschied des SDAX-notierten Unternehmens von der Börse stehen.
Auch bei Alitalia scheint Etihad vor dem Einstieg zu stehen. Entsprechende Pläne sollen einem Bericht der italienischen Zeitung „La Repubblica“ der Regierung es Landes vorliegen. Es wird schon
länger darüber spekuliert, ob Etihad die beiden Luftfahrtkonzerne Air Berlin und Alitalia in eine Zusammenarbeit bringen will.