DAX-Chartanalyse
Abwärtspotential noch nicht ausgeschöpft
Gleich zum Wochenauftakt egalisierte der DAX die Gewinne der vergangenen Woche und setzte damit ein deutliches Zeichen. Bereits in den kommenden Tagen könnten die Weichen für die nächsten Wochen gestellt werden.
Gleich zum Wochenauftakt egalisierte der DAX die Gewinne der vergangenen Woche und setzte damit ein deutliches Zeichen. Bereits in den kommenden Tagen könnten die Weichen für die nächsten Wochen gestellt werden.
Die Kombination aus hartnäckiger Barriere um 9600 bis 9720 sowie die kurzfristig deutlich überhitzte Markttechnik führten am Montag zu Gewinnmitnahmen. Schon bald wird sich zeigen, ob dies nur der Auftakt für eine gesunde Korrektur war oder eine größere Abwärtsbewegung beginnt.
Die erste, schwache Unterstützung um 9550 hielt dem Verkaufsdruck am Montag nur im ersten Anlauf Stand und wurde am Nachmittag unterschritten. Sollte es bereits heute zu einer Erholung kommen, könnte der Kursbereich einen ersten Widerstand darstellen.
Wahrscheinlicher sind aber weiter fallende Notierungen. Im Blickpunkt stehen daher die nächsten Unterstützungen. Im Bereich um 9450 / 9460 hätte der DAX rund 50 Prozent der vorherigen Erholung wieder abgegeben. Hier liegt auch eine schwache horizontale Nachfragezone. Einen zuverlässigeren Eindruck hinterlässt nach wie vor erst das Gebiet um 9370 bis 9400. Neben einer breiten waagerechten Bastion verläuft hier auch die 21-Tage-Linie, an der es zuletzt mehrfach zu einer Richtungsänderung kam. Spätestens auf diesem Niveau dürften Schnäppchenjäger verstärkt einsteigen und so eine Stabilisierung einleiten. Erst wenn der DAX weiter zurückfallen sollte, ist der kurzfristige Aufwärtstrend beendet.
Wir erhielten einige Nachfragen für ein bearisches Szenario in den kommenden Wochen. Im dritten Chart sehen Sie den DAX auf Wochenbasis seit 2007. Noch liegt keine Voraussetzung vor, die auf eine größere Korrektur hindeuten würde. Kritisch wird es für den DAX erst, wenn die Kombination aus mehrfach bestätigter horizontaler Unterstützung und 200-Tage-Linie bei 8950 / 9000 unterschritten wird. In diesem Szenario wäre eine größere Top-Formation vollendet. Im Chart haben wir die Höhe des Chartmusters an den potentiellen Ausbruchspunkt bei 8950 / 9000 nach unten gespiegelt und erhalten so ein theoretisches Kursziel von rund 8100. Je nachdem, wann das Verkaufssignal ausgelöst wird, könnte der Bereich im Mai / Juni erreicht werden.
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Zusätzliche Würze erfährt dieses Szenario durch die Tatsache, dass bei 8100 auch die Hochpunkte aus 2000 und 2007 liegen. Es käme somit zu einem erneuten Test des langfristig wichtigen
Ausbruchsniveaus. Dies ist ein in der Charttechnik relativ häufig zu beobachtendes Kursverhalten, das im Erfolgsfall als klar bullisch einzuordnen ist.
Trendstärke-Matrix© - DAX-Aktien
Mit dem schwachen Wochenauftakt wurde die deutlich überhitzte Lage ein wenig abgebaut. Adidas, Allianz, Bayer, Deutsche Börse, Deutsche Telekom, Henkel,
K+S, Linde, Merck und RWE notieren wieder unter ihrem Vier-Wochen-Durchschnitt. Bezogen auf die Gesamtzahl der Aktien im DAX sank die Quote der Papiere, die noch über dem kurzfristigen Gleitenden
Durchschnitt notieren, auf 67 Prozent.
Kräftige Verluste verzeichnen auch Titel, die zuvor mit Relativer Stärke glänzten. BMW und Deutsche Post erreichten vor wenigen Tagen die Grenze der Range. In der Grafik war die schwarze Markierung jeweils am rechten Rand zu finden. Dieser deutlich überkaufte Zustand wird nun abgebaut. Die Trendstärke-Matrix warnte somit rechtzeitig vor einer Korrektur.