Afrika
Riskant, aber lukrativ
Das Gros der Staaten auf dem afrikanischen Kontinent hat in den vergangenen Jahren Wachstumsraten erzielt, von denen die westlichen Industrienationen nur träumen können. Trotz der nach wie vor nicht zu unterschätzenden Risiken stehen die Chancen nicht schlecht, dass viele Staaten auf dem südlichen Kontinent auch künftig kräftig wachsen werden.
Krieg, Korruption und Krisen – noch immer tauchen häufig die drei K´s auf, wenn Medien über Afrika berichten. Und dies, obwohl etliche afrikanische Staaten in der Vergangenheit zahlreiche Reformen
auf den Weg gebracht haben und kräftig gewachsen sind.
Hohe Wachstumsraten
Besonders erfreulich entwickelten sich in den vergangenen Jahren die Staaten südlich der Sahara. So hat sich laut der Studie „Africa by numbers – Attraktivitätsreport 2013 bis 2014“ der
Beratungsgesellschaft Ernst & Young das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dieser Region von 2002 bis 2012 fast vervierfacht; die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate pro Land lag in diesem
Zeitraum bei rund 14 Prozent. Auch der Ausblick von Ernst & Young macht Mut: bereits 2017 soll die Wirtschaftskraft Subsahara-Afrikas auf gut 1,8 Billionen Dollar angestiegen sein, während es
2013 noch etwa 1,3 Billionen Dollar waren.
Die Entwicklung der nordafrikanischen Staaten kann sich ebenfalls sehen lassen. Immerhin hat sich das BIP in diesen Staaten in den vergangenen zehn Jahren auf 692 Milliarden Dollar erhöht;
gegenüber 2002 entspricht dies in etwa einer Verdreifachung. Jährlich sind die einzelnen Staaten im Schnitt um fast 12 Prozent gewachsen. In den kommenden fünf Jahren soll die Wirtschaftskraft
Nordafrikas Prognosen zufolge auf 899 Milliarden US-Dollar steigen.
Trotz der weltweit um sich greifenden Finanzkrise sind zahlreiche afrikanische Staaten also kräftig gewachsen, während der Wirtschaftsmotor in vielen Industrie- Schwellenländern ins Stocken geriet.
Angola, Ghana, Äthiopien, Tansania, Mosambik, Nigeria und Sambia sind sogar in die Top Ten der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt aufgestiegen, wenngleich das Wirtschaftswachstum
von einem nach wie vor niedrigen Niveau ausgeht.
Bedeutende Zuwächse bei ausländischem Kapital
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Wie stark die Attraktivität Afrikas zuletzt gestiegen ist, lässt sich auch am hohen Zufluss der ausländischen Direktinvestitionen (FDI) ablesen. So sind etwa die FDI-Projekte in Subsahara-Afrika von 2007 bis 2012 um über 22 Prozent angestiegen. Das meiste frische Kapital mit einer Zuwachsrate von 51 Prozent an neuen FDI-Projekten konnte Ghana auf sich vereinigen. Danach folgen die Demokratische Republik Kongo mit gut 47 Prozent; Kenia und die Elfenbeinküste mit jeweils 43 Prozent sowie Tansania mit 39 Prozent. Besonders erfreulich: Immer mehr internationale Gelder fließen in den Dienstleistungs- und weniger in den Rohstoffsektor.