IPO-Fahrwasser oder Gegenwind

Weibo-IPO von WeChat und Alibaba überschattet

„Sina Weibo, Chinas Twitter, hätte sich kaum ein schwierigeres Umfeld für den Gang an die Börse aussuchen können. Denn auch die Konkurrenten WeChat, das chinesische Gegenstück zu WhatsApp, und Alibaba, Chinas Amazon-Klon, bereiten ihr IPO vor“, sagt Peter Garnry, Aktienstratege bei der Saxo Bank. Dabei können Investoren nicht nur an der Wachstumsstory Weibos teilnehmen, sondern auch vom unerschöpflichen Potenzial der ganzen rasant wachsenden Mobilfunkbranche Chinas profitieren. Doch reicht den Investoren das?

 

„Die größte Sorge der Börsianer ist nicht, dass Weibo keine Gewinne erzielen könnte. Dies wird wahrscheinlich schon dieses Jahr passieren“, sagt Garnry. Der Konkurrent WeChat und die Tatsache, dass Weibo schon mehrfach ins Visier der chinesischen Gesetzeshüter geraten ist, bereite da schon mehr Kopfzerbrechen. Als 2011 zwei Hochgeschwindigkeitszüge in Wenzhou kollidierten, haben sich Weibo-Nutzer öffentlich negativ über die Handhabung des Unfalls durch die chinesische Regierung geäußert. „Hier liegt auch das Problem. Weibo ist, wie auch Twitter, öffentlich. Dies birgt Verlustrisiken im Hinblick auf die nach wie vor starke Zensur in China“, sagt Garnry. Bei WeChat läuft die Kommunikation privat, was das politische Risiko minimiert. Dies sei einer der Gründe, warum Investoren eher auf WeChat anstatt auf Weibo setzen sollten.