Farmville-Hersteller
Zynga – Ein verunglückter Börsengang und seine Folgen
Zunächst schien alles gut zu laufen für Zynga, immerhin brachte der Börsengang dem US-Internetspielehersteller eine Milliarde US-Dollar ein. Doch von dieser Erfolgsstory ist heute nur wenig übrig geblieben – sehr zum Leidwesen der deutschen Entwickler.
Schon letzten Sommer fielen die Standorte Mainz und Frankfurt dem Sparkurs des Konzerns im Zuge des gescheiterten Börsendebüts zum Opfer und wurden dicht gemacht. Nicht so das Entwicklerstudio in Bielefeld. Dies wurde 2009 von den Brüdern Thomas und Matthias Hoechsmann gegründet, die dort ein Zombie-Spiel fürs iPhone entwickelten. Zwei Jahre später kaufte Zynga das Studio. Gerade aufgrund der Expertise bei Handyspielen galt Bielefeld lange Zeit als wichtiges Puzzleteil im Konzept des Farmville-Herstellers - wollte man doch gerade in diesem Segment weiter wachsen. Doch stattdessen kündigte Zynga Ende 2013 an, weltweit weitere 15 Prozent der Stellen zu streichen. Und dieses Mal blieb Bielefeld nicht verschont. Wie das Unternehmen gegenüber der „WirtschaftsWoche“ bestätigte, wurde damit nun auch das letzte Entwicklerstudio in Deutschland geschlossen.
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Die Talfahrt des Spieleherstellers geht indes unvermindert weiter: Im letzten Quartal sank die Zahl der täglichen Spieler auf 27 Millionen – halb so viele wie vor einem Jahr. Zynga besinnt sich nun auf alte Tugenden und will mit dem Klassiker Farmville wieder Boden gut machen. Eine speziell für Handys konzipierte Version von Farmville 2 erscheint in diesen Tagen. Ob es die Wende bringen wird? In jedem Fall werden Konkurrenten wie King Digital ganz genau hinsehen. Denn auch der Entwickler von Candy Crush folgte dem Beispiel Zyngas und wagte jüngst den Gang an die Börse.