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    Baader Bond Markets  764  0 Kommentare "Stunde der Wahrheit für Euro-Schuldensünder"

    24. April 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Es war so etwas wie die Stunde der Wahrheit, die den Defizitsündern der Eurozone geschlagen hat. Nachdem das EU-Statistikamt Eurostat aktuelle Zahlen zur Staatsverschuldung der Mitgliedsländer vorgelegt hat, ist klar: Die Lage der öffentlichen Haushalte in der Eurozone hat sich im vergangenen Jahr kaum verbessert. Das konsolidierte Haushaltsdefizit aller Euroländer war zwar rückläufig, die Staatsschulden aber stiegen weiter an.
     
    Mit einer Defizitquote von 3,0 Prozent nach zuvor 3,7 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung (BIP) halten die Staaten insgesamt gerade so den höchstzulässigen Wert ein. Die Schuldenstandsquote aber kletterte munter weiter um 1,9 Prozentpunkte auf 92,6 Prozent des BIP.
     
    Die mit Abstand höchste Verschuldung weist weiterhin Griechenland mit 175,1 Prozent seiner Wirtschaftsleistung auf – auch wenn das Land vor zwei Wochen noch seine Rückkehr an den Kapitalmarkt mediengerecht gefeiert hat. Die weiteren Schuldensünder sind Italien (132,6 Prozent), Portugal (129,0 Prozent), Irland (123,7 Prozent) und Zypern (111,7 Prozent). Am wenigsten verschuldet ist, für manchen überraschend, Estland (10,0 Prozent), während Deutschland mit 78,4 Prozent einen mittleren Platz einnimmt. Als einzige Euroländer konnten Luxemburg und Deutschland einen geringfügigen Haushaltsüberschuss erwirtschaften.
     
    Es sei an dieser Stelle einmal daran erinnert, dass entsprechend den geltenden Konvergenzkriterien der öffentliche Schuldenstand der Euroländer nicht mehr als 60 Prozent des BIP ausmachen darf - es sei denn eine deutlich rückläufige Tendenz ist ersichtlich. So hat man das einst 1992 im Vertrag von Maastricht festgeschrieben. Aber Papier ist geduldig!
     
    Wenn nun der Umstand, dass das griechische Haushaltsdefizit weniger stark als erwartet gewachsen ist, als Hoffnungsschimmer bezeichnet wird, sollte man es nicht Ikarus nachtun und abheben. Schließlich betrug das Athener Haushaltsdefizit im vergangenen Jahr immer noch 12,7 Prozent der Wirtschaftsleistung – 9,7 Prozent mehr als die 3,0 Prozent, die laut Maastricht-Vertrag erlaubt sind.
     
    Dass die Bundesbürger bereits vor der Veröffentlichung von Eurostat ihre Skepsis gegenüber der europäischen Staatsschuldenkrise ausgedrückt haben, spricht doch für eine realistische Einschätzung der Dinge. So sind vier von fünf Bundesbürgern davon überzeugt, dass die Eurokrise noch nicht ausgestanden ist. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der „Bild"-Zeitung hervor.

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    Baader Bond Markets "Stunde der Wahrheit für Euro-Schuldensünder" Stopp „Mit der Defizitquote von 3,0 Prozent halten die Euroländer gerade mal den zulässigen Höchstwert ein. Insgesamt aber hat sich der Schuldenstand weiter erhöht.“ 24. April 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Es war so …