Falschberatung

Lottogewinn futsch – Bank muss Schadenersatz zahlen

Rolf F. konnte sich glücklich schätzen. Ihm passierte, was  sich Millionen Deutsche wünschen. Ein Mal so richtig im Lotto gewinnen. 2005 gewann der Glückliche dann rund 6,3 Millionen Euro. Doch wohin mit dem vielen Geld? Auf der Suche nach einer geeigneten Geldanlage wandte sich Rolf F. auf Anraten von Westlotto an die Privatbank Merck Fink & Co. Nun ist das Geld futsch. Wer hat Schuld? Diese Frage wurde heute vor dem Landgericht Münster entschieden.

 

In seiner Entscheidung hat das Gericht dem Lottogewinner aus Herne wegen falscher Beratung Schadenersatz in Höhe von einer halben Million Euro zugesprochen. Auf Empfehlung der Bank habe er in riskante Anlagen investiert und das Geld nach eigenen Angaben größtenteils verloren. Laut Urteil wurde der Lottomillionär nicht anlegergerecht beraten. Dass es sich bei dem in diesem Fall vorliegenden Investment um eine hochriskante Anlage mit Gefahr des Totalverlustes gehandelt habe, sei der Familie nicht vermittelt worden, betonte das Gericht. 

 

Das Urteil der 114. Zivilkammer des Landgerichts Münster ist noch nicht rechtskräftig (Az.: 114 O 110/12). „Wir haben das Urteil zur Kenntnis genommen und werden unsere weiteren Schritte prüfen“, sagte Gregor Rodehüser, Sprecher von Merck Finck & Co., nach der Urteilsverkündung der Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die Privatbank werde analysieren, an welcher Stelle die Qualitätssicherung nicht gegriffen habe, so Rodehüser weiter.

 

Bereits in einem früheren Urteil wurden der Tochter des Lottomillionärs rund 180.000 Euro Schadenersatz zugesprochen worden. Ihr Vater hatte ihr einen Teil des Lottogewinns übertragen.