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    Griechenland Anleihen  2028  1 Kommentar Hedgefonds werden satt belohnt - Auf wessen Kosten?

    Irgendwo versteckt sich fast immer die kleine Chance auf den maximalen Gewinn. So auch im Fall Griechenlands. Hedgefonds, die 2012 griechische Staatsanleihen gekauft haben, stehen nun mit einem dicken Plus dar.

    Wenn einer riskiert, dann wegen der Chance auf den großen Profit. Hedgefonds nutzen diese Chance besonders gerne. Rückblende ins Jahr 2012: Griechenland durchlebt die härteste Phase seiner Krise. Der Euroraum ist gespalten zwischen Rettung und Staatsinsolvenz des Landes. Daraus entstand der Tenor: Wenn Griechenland spart, reformiert und auch unpopuläre Entscheidungen trifft, bekommt es finanzielle Hilfen. Im Juni 2012 liegt der Kurs griechischer Anleihen zwischen 18 und 19 Cent je Euro Nennwert.

    Der perfekte Zeitpunkt zum Kauf, dachte sich Achilles Risvas, Partner bei Dromeus Capital Management in der Schweiz, berichtet das „Wall Street Journal Deutschland“. Mit seiner Investition setzte er auch auf eine Regierung, die dem Sparen kein Ende setzt und die mit Unterstützung von Finanzierungshilfen das Land wieder auf Vordermann zu bringen sucht. Zu dem Zeitpunkt jedoch eine riskante Entscheidung. Kurz zuvor, am 6. Mai 2012, fand eine vorgezogene Parlamentswahl statt. Parteien am rechten und linken Rand fuhren deutliche Gewinne ein. Keine der Parteien schaffte es, eine Koalition zu schließen. Am 17. Juni 2012 dann Neuwahlen. Konservative, Sozialdemokraten und Linke fanden schließlich zusammen und bildeten eine Regierung. Griechenland setzte seine Sparmaßnahmen fort. Und Risvas kassierte. Die Wette ging auf.

    Wertsteigerung von 18 auf über 70 Cent je Euro

    Die damals gekauften Anleihen seien heute mehr als 70 Cent auf den Euro wert, führt das „Wall Street Journal Deutschland“ aus. Risvas halte sie noch immer - trotz eines im Dezember 2012 gestarteten Anleiherückkaufs der griechischen Regierung. Im Gegensatz zu anderen, die ihre Anleihen verkauften, kaufte der Investor neue. Durch den Rückkauf der griechischen Regierung habe er gewusst, dass die Sparmaßnahmen weiter fortgesetzt werden, sagte er dem WSJ.

    Dass Risvas die Anleihen noch immer hält, liegt daran, dass er glaubt, den Gewinnen sei noch kein Ende gesetzt. „Aus einem Teufelskreis wird eine Aufwärtsspirale“, zitiert ihn das Journal. Positive Anzeichen seien der primäre Haushaltsüberschuss und die steigenden Unternehmensgewinne im Land.

    Kritik an der Berechnung des Haushaltsüberschusses

    Doch insbesondere der ausgerufene primäre Haushaltsüberschuss Griechenlands ist es, der Kritiker wie den Präsidenten des Ifo-Instituts Hans-Werner Sinn auf den Plan ruft. „Das ist eine Irreführung der Öffentlichkeit. Von solchen Haushaltsüberschüssen kann in Wahrheit nicht die Rede sein“, zitiert ihn WSJ-Deutschland. Er kritisiert die Rechnung der EU-Kommission: „Irgendwelche Haushaltssalden sind immer positiv, wenn man nur hinreichend viele Ausgabenposten weglässt.“

    Hintergrund ist, dass die EU-Kommission neben den Zinslasten auch die Lasten für die Bankenrettung aus der Rechnung ausgeschlossen hat, berichtet WSJ. Diese Rechnung stößt auch dem AfD-Parteichef Bernd Lucke übel auf. Gegenüber dem „Wall Street Journal Deutschland“ kritiserte er, die Bundesregierung verschöne die wirtschaftliche Erholung in den Krisenstaaten. 





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