Anleihen

Vorschusslorbeeren für Italien

2. Mai 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Schärfere Töne im Konflikt mit Russland und ein nur leichter Anstieg der Inflationsrate im Euroraum im vergangenen Monat sorgen laut Händlern für Aufwind im Euro-Bund-Future. "Mit der Zuspitzung der Ukraine-Krise greifen Anleger verstärkt zu Bundesanleihen als sicheren Hafen", meint Arthur Brunner von ICF Kursmakler - der von einer feiertagsbedingt ruhigen Woche mit wenig Neuemissionen berichtet. Auch diverse ausstehende Konjunkturdaten sorgen nach Auffassung von Arne Hellwig von der Hellwig Wertpapierhandelsbank für eine abwartende Anlegerhaltung. Das deutsche Zinsbarometer notiert am Morgen bei 144,69 Prozent, nachdem es im Wochenverlauf zwischenzeitlich unter 144 Prozent fiel.

EZB-Schleusen bleiben vorerst zu

"Bei Investoren halten sich geldpolitische Lockerungsfantasien." Mit dem jüngsten Anstieg von 0,5 auf 0,7 Prozent bewege sich die Teuerungsrate im Euroraum weiterhin deutlich unterhalb dem von der Europäischen Zentralbank deklarierten Ziel. Draghi und der EZB-Rat plädierten für Sondermaßnahmen, sollte die Inflationsrate für längere Zeit auf sehr niedrigem Niveau verharren. "Ein schwaches Geldmengenwachstum und eine rückläufige Kreditvergabe bleiben zudem ein Thema", beobachtet Hellwig.

Unterdessen folgt die US-Notenbank ihrem eingeschlagenen Kurs und reduziert die Anleihe-Käufe planmäßig um weitere 10 Milliarden US-Dollar. "Damit kauft die Fed nun monatlich für 25 Milliarden Dollar Staatsanleihen und 20 Milliarden Dollar Hypothekenanleihen."

Frisches Kapital für Italien billiger

Bonds der EU-Peripherie sind der Helaba zufolge in dieser Woche einmal mehr gesucht. Mit 3,11 Prozent hätten italienische Staatsanleihen den Renditeabstand zu zehnjährigen Bundesanleihen um 2, spanische und portugiesische Bonds um 1 Basispunkt verringert. Das aktuelle Niedrigzinsumfeld werde von den Euro-Staaten intensiv zur Refinanzierung genutzt. Die erfolgreiche Versteigerung fünf- und zehnjähriger italienischer Staatsanleihen in Höhe von insgesamt 6,5 Milliarden Euro unterstreiche diese Entwicklung. "Mit 1.84 bzw. 3.22 Prozent lag die Emissionsrendite auf rekordniedrigem Niveau."