Intesa Sanpaolo profitiert von Aufräumarbeiten in der Bilanz
MAILAND (dpa-AFX) - Die italienische Großbank Intesa Sanpaolo ist zu Jahresbeginn befreit von lähmenden Altlasten durchgestartet. Der Überschuss legte verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um fast zwei Drittel auf 503 Millionen Euro zu, wie das zweitgrößte Kreditinstitut Italiens am Donnerstag in Mailand mitteilte. Damit übertraf sie die Erwartungen von Analysten deutlich. Die Bank profitierte dabei vor allem davon, dass sie Ende 2013 bei ihren Altlasten radikal aufgeräumt hatte. Das ließ die Risikovorsorge nun deutlich sinken. Zudem stiegen die Erträge.
In dieser Woche hatte bereits der Konkurrent Unicredit für das erste Quartal Fortschritte gemeldet. Die beiden italienischen Großbanken hatten mit Blick auf die laufenden Bilanzchecks der Europäischen Zentralbank Ende 2013 einen Großputz in ihren Bilanzen vorgenommen. Sie erhöhten die Vorsorge für faule Kredite massiv und schrieben die Werte von Problemsparten nach unten. Dafür nahmen sie tiefrote Zahlen in Kauf. Bei Intesa stand schließlich ein Fehlbetrag von 4,55 Milliarden Euro zu Buche.
Der seit vergangenem September amtierende Konzernchef Carlo Messina, versucht, mit einem harten Sparprogramm die Bank nach vorn zu bringen. Dazu will er sich von Beteiligungen im Umfang von rund zwei Milliarden Euro trennen. Die Kosten für das Bankgeschäft sollen um 800 Millionen Euro sinken. Zugleich will der Vorstand den Nettogewinn auf 4,5 Milliarden Euro vervielfachen. Die immensen Abschreibungen herausgerechnet, hätte er 2013 bei 1,2 Milliarden Euro gelegen./enl/fbr