Staatsanwaltschaft ermittelt
Airbus-Manager unter Betrugsverdacht
Die Staatsanwaltschaft in Wien hat Ermittlungen gegen Airbus Defence & Space aufgenommen. Der Verdacht des Betrugs steht im Raum. Worum geht’s?
Wie „der Spiegel“ berichtet, sollen Manager des Unternehmens den österreichischen Staat bei Gegengeschäften getäuscht haben, die zum Verkauf von 15 „Eurofightern“ vereinbart wurden. Peter Pilz, Grünen-Abgeordneter im österreichischen Parlament, hatte daraufhin Anzeige erstattet. Diese liegt dem „Spiegel“ vor und beruht unter anderem auf internen Dokumenten aus dem Airbus-Konsortium.
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Demnach kaufte das Unternehmen bei Brokern Offset-Projekte ein, anstatt selber Geschäfte zwischen ausländischen und österreichischen Firmen zu vermitteln. Dies betrifft unter anderem den Vertrag des Österreichischen Konzerns Andritz über die Lieferung einer Maschine zur Toilettenpapier-Herstellung an die Thüringer Hygiene Papier GmbH im Wert von knapp 30 Millionen Euro. Ein Geschäftsmann aus Zürich soll EADS dieses Geschäft angedient haben. Ihm wurde dafür ein Prozent Provision angeboten. Dies verschwieg das Airbus-Konsortium dem österreichischen Wirtschaftsministerium. Die Indizien legten den Verdacht nahe, dass hier gezielt und systematisch vorgegangen worden sei, so der Wiener Strafrechtsprofessor Frank Höpfel gegenüber dem „Spiegel“. Im Falle einer Verurteilung drohen den Managern Haftstrafen von bis zu zehn Jahren.