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    Anlagestrategie  1961  0 Kommentare Spekulierende Fondsmanager verringern die Rendite

    Die einzigen Methoden, mit denen sich die grundsätzlichen Ziele jeder Vermögensanlage tatsächlich erreichen lassen, sind niedrige Kosten und Diversifikation. Dafür sind ganz bestimmte Fonds das ideale Instrument.

    Immer mehr informierte Anleger wenden sich von „aktiv“ verwalteten Investmentfonds ab und bevorzugen stattdessen Indexfonds, die sich darauf beschränken, einen bestimmten Börsenindex „passiv“ abzubilden. Dahinter steht die Einsicht, dass es nur wenigen aktiven Fondsmanagern mit ihrer Spekulation auf einzelne Wertpapiere oder zukünftige Markttrends gelingt, dauerhaft ein besseres Ergebnis als der Markt zu erzielen. Im Gegenteil schneiden die meisten aktiven Verwalter wegen ihrer hohen Kosten sogar schlechter ab als der Marktindex. Da Indexfonds durch ihren Verzicht auf aktive Fondsverwaltung deutlich niedrigere Kosten aufweisen, erzielen sie in der Regel höhere Erträge als die Mehrzahl der aktiv verwalteten Fonds.

    Dieser Grund für die zunehmende Beliebtheit von Indexfonds wurde seit Jahrzehnten durch viele Untersuchungen immer wieder bestätigt. Man kann sich aber auch selbst davon überzeugen, da historische Fondsrenditen inzwischen auf vielen Webseiten für jedermann verfügbar sind. Für die Jahre von 2005 bis 2012 haben wir einen solchen Test selbst durchgeführt. Dazu wählten wir alle Publikumsfonds in der Datenbank von Morningstar Deutschland, die zur Morningstar Kategorie „Europa Standardwerte Blend“ (also Aktien europäischer Großunternehmen) gehörten. Wenn es für einen Fonds mehrere Anteilsklassen gab, wählten wir jeweils die erste in der Datenbank aufgeführte Klasse mit thesaurierender Gewinnverwendung (also Gewinneinbehaltung ohne Ausschüttung).

    Mit diesen Kriterien erhielten wir eine Stichprobe von insgesamt 75 Aktienfonds, für die es historische Daten für mindestens 10 Jahre gab. Man beachte, dass Fonds, die sich so lange am Markt gehalten haben, schon eine positive Auswahl darstellen, da viele Fonds mit schlechter Performance oft schon nach wenigen Jahren geschlossen oder mit einem anderen Fonds fusioniert werden und deshalb, was genau der Zweck ist, in keiner langfristigen Statistik mehr auftauchen.

    Der von Morningstar für diese Fondskategorie verwendete Vergleichsindex ist der MSCI Europe NR, der von 2005 bis 2012 trotz zwischenzeitlicher Finanzkrise eine durchschnittliche jährliche Rendite von 4,0% erzielte. Wie haben die Fonds unserer Stichprobe im Verhältnis zu diesem Index abgeschnitten? Von den 75 untersuchten Fonds erzielten nur 20 (also 27%) eine höhere durchschnittliche jährliche Rendite als der Vergleichsindex, 50 (also 67%) dagegen eine niedrigere. Fünf Fonds, darunter die drei Indexfonds der Stichprobe, erzielten die gleiche Rendite wie der Index. Die Renditen alle anderen Fonds schwankten zwischen +8% und -12% (siehe Schaubild unter http://dii.lu/uploads/charts/de/3A.pdf).

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    Dr. Matthias Kelm
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    Dr. Matthias Kelm ist unabhängiger Ökonom und Wirtschaftsberater, mit internationaler Erfahrung als Unternehmensberater und CFO. Das besondere Interesse des in Cambridge promovierten Volkswirts besteht darin, die Erkenntnisse der Österreichischen Schule der Nationalökonomie auf das Portfoliomanagement anzuwenden. Er unterstützt als Independent EconomicAdvisor die Fondsgesellschaft Tareno (Luxembourg) S.A. bei Konzeption, Verwaltung und Vermarktung des neuen Mischfonds Diversified Index Investing Equities/Bonds/Real Assets.
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    Verfasst von 2Dr. Matthias Kelm
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