Devisen
Euro fällt unter 1,36 US-Dollar - Portugal-Sorgen belasten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Turbulenzen am portugiesischen Finanzmarkt haben den Eurokurs am Donnerstag unter die Marke von 1,36 US-Dollar gedrückt. Am späten Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,3596 Dollar. Im frühen Handel war der Euro noch zeitweise mit 1,3651 Dollar gehandelt worden. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3604 (Mittwoch: 1,3603) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7351 (0,7351) Euro.
"Sowohl die angespannte Lage am portugiesischen Finanzmarkt, als auch die schwache Zahlen zur Industrieproduktion aus der Eurozone haben den Euro belastet", sagte Lutz Karpowitz, Devisenexperte von der Commerzbank. Nachdem in Portugal Aktien eines Finanzinstituts nach einer Talfahrt vom Handel ausgesetzt wurden, sind in dem Land die Aktien- und Anleihemärkte insgesamt unter Druck geraten. Dies schürte Sorgen um die Finanzstabilität von Portugal. Die Unruhe strahlte auf die gesamte Eurozone aus.
Zudem war in Frankreich und Italien die Industrieproduktion im Mai deutlich gefallen. Italien hatte zum Vormonat einen Rückgang um 1,2 Prozent und Frankreich sogar um 1,7 Prozent gemeldet. Volkswirte wurden von diesen starken Rückgänge überrascht. Sie machen sich zunehmend Sorgen um die Konjunkturerholung in der Eurozone. Eine Trendwende am Devisenmarkt zu Gunsten des Dollars sieht Karpowitz allerdings noch nicht. Die Portugal-Probleme dürften die Märkte nicht nachhaltig belasten. "Vor allem ist die Politik der großen Notenbanken derzeit sehr vorhersehbar und weitere Maßnahmen durch die EZB nicht zu erwarten", sagte der Devisenexperte.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79505 (0,79555) britische Pfund , 137,87 (138,38) japanische Yen und 1,2143 (1,2158) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 1340,25 (1322,75) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 31 140,00 (30 720,00) Euro./jsl/jkr