Devisen - Währungen
Euro - EZB Intervention zeigt Wirkung
Volkswirtschaftliche Betrachtung der der europäischen Gemeinschaftswährung der Makro-Research-Experten der DekaBank - Juli 2014:
Der Euro-US-Dollar Wechselkurs gibt nur einen unzureichenden Blick auf die preisliche Wettbewerbsfähigkeit im Außenhandel und einen möglichen Inflationsimpuls. Denn die USA sind zwar ein wichtiger
Handelspartner für den Euroraum, aber nicht der dominierende. Die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlicht einen handelsgewichteten nominalen Euro-Wechselkurs, der auf den Währungen von 20
Ländern beruht. Ein Anteil von rund 70 % haben dabei die fünf Länder China, USA, Vereinigtes Königreich, Japan und die Schweiz.
Seit seinem Tiefpunkt im August 2012 hat der handelsgewichtete nominale Euro-Wechselkurs bis April 2014 10 % aufgewertet. Anfang Mai setzte nun die Gegenbewegung ein. Seit dem hat er 2,8 %
abgewertet. Den größten Beitrag lieferte das britische Pfund gefolgt vom chinesischen Renminbi und dem US-Dollar mit einem vergleichbaren Beitrag. Der japanische Yen konnte ebenfalls einen
wichtigen Beitrag liefern. Nur der Schweizer Franken blieb unter den Währungen mit einem hohen Anteil am handelsgewichteten Euro-Wechselkurs durch
die wechselkursorientierte schweizerische Geldpolitik ohne Einfluss.
Die vergangenen Monate zeigen, dass die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank nicht ohne Wirkung auf den handelsgewichteten Euro-Wechselkurs geblieben ist. Den ersten spürbaren Abwertungsimpuls
auf den handelsgewichteten Euro-Wechselkurs gab es Anfang Mai. Der EZB-Rat hatte sich beim Mai-Zinsentscheid über die Stärke des Euro zunehmend besorgt geäußert und darüber hinaus für die Sitzung
im Juni zusätzliche Maßnahmen zur geldpolitischen Lockerung angedeutet. Mit dem Juni-Zinsentscheid gab es den zweiten wichtigen Abwertungsimpuls. Die EZB hatte ihre vagen Äußerungen aus dem Mai
konkretisiert und eine zusätzliche geldpolitische Lockerung auf den Weg gebracht.
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Bislang hat die EZB keine Hinweise gegeben, ob die bisherige Euro-Abwertung sie zufriedenstellt. Keine Zweifel ließ die EZB allerdings bei ihrem Zinsentscheid im Juli aufkommen, für weitere
Maßnahmen offen zu sein, falls der Euro-Wechselkurs ihrer Ansicht nach weiterhin eine Gefahr für die Preisstabilität darstellt.
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