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    AKTIE IM FOKUS 2  496  0 Kommentare Tesco steigen trotz Gewinnwarnung kräftig - Chef geht

    (neu: Schlusskurse)

    LONDON (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf bessere Zeiten durch eine neue Unternehmensführung haben die Aktien der britischen Supermarktkette Tesco am Montag beflügelt. Trotz einer Warnung vor enttäuschenden Halbjahreszahlen kletterten die Papiere zum Handelsschluss in London um 1,28 Prozent auf 288,65 Britische Pence und waren damit der zweitbeste Wert im FTSE 100 . Der britische Leitindex gab um 0,31 Prozent nach. Im Tagesverlauf waren die Tesco-Titel sogar bis auf 295 Pence gestiegen.

    Angesichts des immer härteren Wettbewerbs mit Aldi, Lidl & Co räumt nach dem Finanzchef nun auch der Vorstandsvorsitzende Philip Clarke seinen Platz. Ab Oktober soll der bisherige Unilever-Manager Dave Lewis das Ruder in die Hand nehmen. Die Feier zum 40-jährigen Jubiläum von Clarke bei Tesco am Dienstag wurde abgesagt. Mit seinem Weggang wird damit in diesem Monat der zweite Führungsposten neu besetzt: Vor rund zwei Wochen erst hatte Tesco den von Marks & Spencer kommenden Alan Stewart als Nachfolger für den scheidenden Finanzchef Laurie McIlwee präsentiert.

    HÄNDLER: 'MARKT STELLT CLARKE ARMUTSZEUGNIS AUS'

    Ein Händler sagte: "Der (zeitweise) deutliche Kurssprung der Tesco-Aktie zeigt, was für ein Armutszeugnis der Markt Clarke ausstellt."

    Und Analyst Arnaud Joly von der Societe Generale kommentierte: "Es scheint, als zahlt Clarke nun den Preis für die seit mehreren Jahren erfolglose Strategie von Tesco." Seines Erachtens muss der Einzelhändler aggressiver vorgehen bei Preisen und Kosten sowie seine Unterscheidungsmerkmale deutlicher herausstellen. Spannend seien daher nun die Visionen von Lewis, da sein Hintergrund mehr der eines Marken- und Vertriebsspezialisten als der eines Lebensmittelhändlers sei.

    Zu den Aussagen von Tesco über das flaue Geschäft meinte Joly: "Die Gewinnwarnung war keine Überraschung." Auch wenn die durchschnittlichen Analystenschätzungen in den vergangenen Monaten zurückgekommen seien, wären sie mit Blick auf die sehr negativen flächenbereinigten Umsätze und wegen des Margendrucks doch immer noch viel zu optimistisch gewesen.

    BERNSTEIN: 'BISLANG FEHLT GLAUBWÜRDIGER TURNAROUND-PLAN'

    Tesco sei erfolgreich geworden mit seiner Strategie, für alle Verbraucher die einzige Anlaufstelle zu sein, schrieb Analyst Bruno Monteyne von Bernstein. Das sei so lange gut gegangen, wie der heimische Wettbewerb begrenzt gewesen sei. Inzwischen gebe es in der Nähe aber Alternativen für günstigere Lebensmittel oder eine bessere Qualität. Daher nannte es Monteyne "besonders beunruhigend", dass Chairman Richard Broadbent immer noch hinter der neuen Devise "Bei allem ein bisschen besser" stehe, die sich nun für eine Trendwende als erfolglos herausgestellt habe. "Zwar steigen aktuell die Aktien, aber wir bleiben so lange bei unserer negativen Einschätzung, bis es Hinweise auf einen glaubwürdigen Plan einer Kehrtwende gibt."/ck/ag/jha/ajx/he





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