Cyberabwehr konkret
Hacker-Spezialeinheit attackiert Daimler-Firmennetz
Der Autohersteller Daimler beschäftigt als einer der ersten deutschen Konzerne eine interne Hacker-Truppe, die Sicherheitslücken
im internen Firmennetz schnell aufspüren soll. Wie die "WirtschaftsWoche" berichtet arbeitet die fest angestellte Spezialeinheit an einem geheimen Ort und attackiert von dort aus permanent das Netz
des Autobauers. „Die Widerstandsfähigkeit der IT-Systeme muss so hoch geschraubt sein, dass es für den Angreifer zu aufwendig wird“, begründet Daimler-Sicherheitschefin Sabine Wiedemann gegenüber
dem Magazin das unkonventionelle Vorgehen des Unternehmens.
Was nicht abgewehrt werden kann, soll zumindest zeitnah erkannt werden. „Die meisten Hackerangriffe dauern nur wenige Stunden. Doch bis sie erkannt werden, vergehen oft Monate. In diesem
Hase-Igel-Spiel wollen wir viel schneller werden“, sagt Lüder Sachse, als Chief Information Security Officer e! iner von Wiedemanns engsten Mitarbeitern.
Daimler erwägt zudem, seinen Zulieferern strengere Sicherheitsvorgaben aufzuerlegen. „Das ist ein sensibles Thema, denn die Autozulieferer sind rechtlich selbstständige Unternehmen“, sagte
Daimler-Sicherheitschefin Wiedemann weiter. Dabei geht es auch um die sichere Steuerung internetfähiger Maschinen. „Viele Roboter sind anfällig“, warnt die Sicherheitschefin. „In den Fabriken gibt
es heute nicht die Sicherheit wie an den Büroarbeitsplätzen.“ Wiedemann steht seit dreieinhalb Jahren an der Spitze der Daimler-Konzernsicherheit. Zuvor arbeitete die Sicherheitsexpertin beim
Bundeskriminalamt.
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