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     998  0 Kommentare Massive Divergenzen in der Marktstruktur, aber gleich Crash?

    Top-Entwicklungen: Für Argentinien tickt die Uhr

    • Die Rally in Asien gewinnt an Schwung. Der Shanghai Composite hat ein 7-Monatshoch erreicht und kann sich weiter von der 2.000 Punkte Marke nach oben absetzen, während der Hang Seng Index auf ein 4-Jahreshoch ansteigt. Aber auch andere regionale Indizes ziehen mit wie beispielsweise der Nikkei, der auf  auf ein 4-Monatshoch ansteigen konnte. Der südkoreanische Kospi ist charttechnisch äußerst interessant, da hier eine Bodenbildung in Kürze abgeschlossen werden könnte.
    • Für Argentinien tickt die Uhr. Bis Donnerstag muss eine Einigung mit einer Gruppe amerikanischer Hedge Funds erzielt, sonst wird eine technische Staatspleite eingeleitet. Argentinien ist per Gerichtsbeschluss vom US-Finanzsystem ausgeschlossen und darf seinen anderen Gläubigern nicht bedienen (obwohl es dafür die Mittel hat). Bisher sieht es nach keinem Kompromiß aus. Mögliche Auswirkungen einer Staatspleite wären eine weiter anhaltende Kapitalflucht aus dem Land der Zugang zu den Kapitalmärkten wäre weiter versperrt. Die Devisenreserven könne fünf Monate diese Situation überbrücken. In diesem Szenario könnten weitere Pleiten auf der Reginoalebene folgen und auch Unternehmen erfassen. Die würde Währung weiter abwerten und die Inflation nach oben schießen. Aufgrund der im relativen Vergleich überschaubaren Verschuldung dürften keine Auswirkungen auf das globale Finanzsystem entstehen. Bei einer Einigung in letzter Minute dürfte aber der Argentinische Peso wieder ein Blick Wert sein, da aktuell der Staatsbankrott eingepreist ist.
    • Mittlerweile vergeht kein Tag an dem nicht eine Crash-Warnung von irgendeinem Guru ausgesprochen wird. Dieses Mal ist es Mark Cook, der bereits 1987, 2000 und 2007 vor einem Crash warnte und Recht behielt. Sein "Cook Cumulative Tick" Indikator zeigt seit April 2014 eine ähnlich hohe Divergenz an wie zu den Hochpunkten in 2000 und 2007 und er nimmt an, dass innerhalb der nächsten 12 Monate eine 20% Korrektur im Raum steht (siehe Marktkommentar).
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    Marktkommentar: Massive Divergenzen in der Marktstruktur, aber gleich Crash?

    • Die Crash-Warnungen nehmen jede Woche zu und viele Marktteilnehmer sehen eine Aktienmarktblase größer als 1929 und 2000 vorliegen. Dabei gehen die meisten Experten von Abschlägen zwischen 20% und 30% innerhalb von 12 Monaten aus. Nimmt man zu Grunde, dass Korrekturen in einem Bullenmarkt durchaus die -20% betragen und wir seit zwei Jahren keine größere Korrektur erleben durften, ist natürlich eine gewisse Wahrscheinlichkeit gegeben, dass dies auch irgendwann der Fall sein wird - ohne das man über Guru-Wissen verfügt. Nur ist es sehr oft so, dass wenn alle das Gleiche denken, die meisten falsch liegen. Insbesondere im Finanzmarkt wird der Marktkonsens häufig nicht getroffen. Ein Crash auf Ankündigung ist eher ungewöhnlich.  Aber mal zu den Fakten. Es ist unübersehbar, dass einige Faktoren starke Divergenzen aufweisen, die bisher diese Rally gestützt haben. Dazu zählen:
      • High Yield Bonds fallen derzeit und steigen nicht mehr mit den Indizes an
      • Small- und Midcap Unternehmen zeigen relative Schwäche gegenüber den Bigcaps auf.
    • Es ist durchaus vorstellbar, dass die Marktteilnehmer vor einem beginnenden Leitzinsanhebungszyklus und einer verringerten Liquiditätszufuhr die "Chips" ein wenig vom Tisch nehmen, aber einen direkten Crash/Korrektur wie 2010 oder 2011 vorherzusagen, ist gewagt. M.E. ist die Divergenz zwischen den Aktiengruppen nicht ungewöhnlich, wenn man davon ausgeht, dass wir uns in der spätzyklischen Phase des Bullenmarktes befinden. Wie im Vorfeld zu den Hochpunkten im Jahr 2000 und 2007 ersichtlich wird, hat das Ratio Russell 2000/Dow Jones jeweils deutlich vor den Gesamtmarkt ein Hoch ausgebildet (siehe Chart des Tages). Im letzten Zyklus war das Anfang 2006, während der Dow Jones im Oktober 2007 toppte. Aus dieser Perspektive ist die aktuelle Entwicklung kein außergewöhnliches Marktverhalten.
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    Chart des Tages: Dow Jones vs. Ratio Russell 2000 und Dow Jones

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    Jörg Rohmann
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    Jörg Rohmann verfügt über eine langjährige Berufserfahrung in Makro- und Technischer Analyse der Finanzmärkte. Tradern und Anlegern wurde er als Chefanalyst bei Alpari Deutschland bekannt. Er ist ein Generalist mit Tiefgang, der alle Anlageklassen rund um den Globus analysiert. Dabei widmet er sich insbesondere Trading- und Investmentideen abseits des Mainstreams. Weitere Analysen und Informationen unter: www.armoredhorse.com.
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    Verfasst von 2Jörg Rohmann
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