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    ROUNDUP 2  369  0 Kommentare Hohe Schäden treffen Munich Re - Finanzgeschäfte retten Gewinnpläne

    (Neu: Gewinntendenz für 2015, Schaden durch MH17-Absturz, Details zu Japan-Schneesturm, Aktienkurs)

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Überraschend hohe Katastrophenschäden in Japan und Russland haben dem weltgrößten Rückversicherer Munich Re im zweiten Quartal zu schaffen gemacht. Nur lukrative Geschäfte an den Finanzmärkten bescherten dem Dax-Konzern einen Gewinnsprung, während die größten Mitbewerber Swiss Re und Hannover Rück von geringen Schäden profitierten. Für das laufende Jahr peilt Munich-Re-Chef Nikolaus von Bomhard zwar weiterhin einen Überschuss von drei Milliarden Euro an und will dieses Niveau auch danach aufrechterhalten. Derzeit verdankt er dies jedoch höheren Gewinnen aus Kapitalanlagen.

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    Anleger reagierten am Berichtstag Donnerstag enttäuscht auf die Nachrichten. Zum Handelsstart an der Frankfurter Börse stürzte die Munich-Re-Aktie um fünf Prozent in den Keller und ans Ende des Dax . Später erholte sie sich und lag am frühen Nachmittag mit 1,87 Prozent im Minus bei 149,20 Euro. Analysten hatten mit einem höheren Quartalsgewinn und deutlich geringeren Schäden gerechnet.

    GROSSBRAND UND SCHNEESTURM

    Es werde nicht leicht, den Gewinn in den kommenden Jahren zu steigern, sagte von Bomhard. Der Rückversicherer wolle die Bewertungsreserven von fast 25 Milliarden Euro bei seinen Wertpapieren ebenso wenig "verfrühstücken" wie das Geld, das er für künftige Schäden beiseitegelegt hat. In den kommenden Jahren sei daher eher mit einem Gewinn auf dem Niveau von 2014 zu rechnen, ließ der Manager wissen.

    Im zweiten Quartal verdiente Munich Re unter dem Strich 765 Millionen Euro und damit 45 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Zu dem Zeitpunkt hatte die Flutkatastrophe in Deutschland das Ergebnis belastet. Diesmal schlugen etwa ein Großbrand in Russland und ein Schneesturm in Japan vom Februar teuer zu Buche, der Munich Re verspätet als Schaden gemeldet wurde. Laut Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek kostete das Unwetter die Branche insgesamt 2,5 Milliarden US-Dollar (1,9 Mrd Euro). Die Münchner schulterten 180 Millionen Euro.

    PREISKAMPF ZEHRT AN GEWINN

    Teurer als gedacht kommt die Munich Re die Bergung des Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia" im Mittelmeer zu stehen. Statt 100 Millionen Euro werden 120 Millionen fällig. Insgesamt kosteten Naturkatastrophen und von Menschen ausgelöste Großschäden die Munich Re von April bis Juni 617 Millionen Euro und damit zwei Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

    Nun fürchtet der Vorstand, dass von den Beitragseinnahmen im gesamten Jahr weniger übrigbleibt als gedacht. Die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb dürften statt 94 Prozent rund 95 Prozent der Beiträge aufzehren. Ins dritte Quartal fällt zudem der mutmaßliche Abschuss des Malaysian-Airlines-Flugs MH17 über der Ukraine. Jeworrek rechnet für die Munich Re mit einer Belastung von 25 bis 30 Millionen Euro.

    GEWINNE AN FINANZMÄRKTEN

    Die Rückversicherungsbranche kämpft bereits seit längerem mit fallenden Preisen. Erstversicherer wie die Allianz oder Axa drücken bei Unternehmen wie der Munich Re wegen allgemein geringer Schäden auf die Konditionen. Alternativ behalten sie vermehrt Risiken in den eigenen Büchern. Bei der Absicherung gegen Naturkatastrophen machen Hedge- und Pensionsfonds den klassischen Rückversicherern über Investitionen in Katastrophenanleihen Konkurrenz. Munich Re und Hannover Rück ziehen aus dem Preisverfall ihre Konsequenzen. So fuhren die Münchner das erneuerte Vertragsvolumen bei der jüngsten Verhandlungsrunde im Juli um sieben Prozent zurück. Die Preise sanken dabei um 3,6 Prozent.

    KAPITALANLAGEN WERFEN MEHR AB

    Mehr Profit dürften der Munich Re nun die Geschäfte an den Finanzmärkten bringen. Die Kapitalanlagen des Konzerns sollen in diesem Jahr eine Rendite von 3,5 Prozent statt von 3,3 Prozent abwerfen. Dies liegt vor allem daran, dass wegen der anhaltenden Niedrigzinsen praktisch bei jedem Verkauf von älteren Zinspapieren Bewertungsgewinne entstehen. Im zweiten Quartal kam den Münchnern der Verkauf von Anleihen und Aktien zugute, das Kapitalanlageergebnis sprang um fast zwei Drittel auf 2,6 Milliarden Euro nach oben. Ein großer Teil dieser Gewinne steht allerdings den Lebens- und Krankenversicherungskunden der Ergo zu./stw/mne/stb




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