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    FRweekly-briefing  379  0 Kommentare „Stimmung ist angeknackst“

    Immer zu Wochenbeginn informiert FundResearch über aktuelle Markteinschätzungen und -ausblicke.

    Helaba: „Den Herbst abwarten.“

    Das war knapp. Lange Zeit sah es am vergangenen Freitag danach aus, als beende der der DAX die Handelswoche unterhalb der psychologisch wichtigen Marke von 9.000 Punkten. Am Ende standen 9.009 Punkte auf dem Papier. Dennoch: Seit Jahresbeginn sind deutsche Aktien im Minus. Werner Bader, Leiter Retail Research bei der LBBW, macht wenig Hoffnung auf Besserung: „Die Stimmung ist angeknackst, der Appetit auf Aktien ist gering.“ Helaba-Analystin Claudia Windt meint: „Die Kapitalmärkte befinden sich im Risk-off-Modus.“ Eine Erholung zurück in den Bereich von 10.000 Punkten sei eher unwahrscheinlich, solange sich die Gewinnentwicklung der Unternehmen nicht verbessere. Zusätzliche Stimuli von der EZB seien auch nicht zu erwarten. „Es bleibt also nichts weiter übrig als den Herbst abzuwarten.“ Immerhin: Die Auswirkungen der Sanktionen gegenüber Russland hält Windt für überschaubar. Deutsche Exporte nach Russland seien seit geraumer Zeit rückläufig und machten nur noch einen Anteil von 2,8 Prozent der Gesamtausfuhren aus – 2013 waren es noch 3,3 Prozent. Merkliche negative Folgen für die deutsche Wirtschaft erwartet Windt erst dann, wenn es im Zuge einer fortschreitenden Sanktionsspirale zu einem deutlichen Anstieg der Energiepreise kommt

    Technische Analyse ohne Antworten

    Und was sagen die technischen Analysten? Eigentlich nichts. Denn die technischen Charts gäben derzeit kaum Antworten darauf, ob der DAX nur kurzfristig oder auf längere Sicht in einen Abwärtstrend eingetaucht ist, meint Franz-Georg Wenner von chartanalysen.de. „In hochvolatilen Marktphasen wie diesen lässt die Bedeutung von charttechnischen Handelsmarken eher nach“, erläutert er. Die Kurse würden derzeit eher von den Nachrichten bewegt. „Und niemand kann vorhersehen, wie sich die Lage in der Ukraine, Libyen, dem Nahen Osten und Argentinien entwickeln wird.“ Mittelfristig erkennt Wenner deutliche Bremsspuren. Sollt keine Stabilisierung eintreten, sei ein Abrutschen unter die Marke von 9.000 Punkten nicht mehr überraschend.

    Halver: Weltkonjunkturelle Stabilisierung schreitet voran

    Bei den fundamentalen und den technischen Analysten herrscht weitestgehend Pessimismus. Nicht so bei Robert Halver. Nach Ansicht des Baader-Bank-Analysten ist die Stimmung an den internationalen Kapitalmärkten deutlich schlechter als die tatsächliche Lage. „Trotz aller Unkenrufe schreitet die weltkonjunkturelle Stabilisierung voran.“ Die US-Wirtschaft nehme Fahrt auf und auch in China gehe es bergauf. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe befinde sich auf dem höchsten Stand seit zwei Jahren. „Unter dem Strich sind zwischenzeitliche Konsolidierungen des DAX Richtung 9.000 Punkte einzukalkulieren.“

    (DP)




    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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