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    Aktienfonds Russland  4422  0 Kommentare Kaufen in der Krise? - Seite 2

    „Langfristig gehe ich davon aus, dass das politische Risiko im Zusammenhang mit der Ukraine abnimmt und sich die Beziehungen mit den westlichen Regierungen wieder normalisieren werden“, glaubt Leil Cooper. „Der Markt hat inzwischen die derzeitige Welle von Sanktionen eingepreist. Somit sollten Aktienkursbewertungen, die sich im Vergleich zu den entwickelten Märkten ohnehin bereits auf Tiefstständen befinden, nicht noch weiter zurückgehen. Vorausgesetzt, dass sich die Beziehungen zum Westen nicht erheblich weiter verschlechtern.“ Die Fondsmanagerin zeigt sich überzeugt, dass der russische Markt – sobald er wieder von Fundamentaldaten getrieben wird – durch die Kombination aus günstigen Bewertungen und besseren Wachstumsaussichten, das Interesse der Anleger auf sich ziehen wird. 

    Die Auswirkungen der Sanktionen sind bei russischen Aktienfonds bereits zu erkennen. Die Peergroup „Aktienfonds Russland“ des €uro-FundAnalyzer (FVBS) viel von Januar bis Ende Juli 2014 um durchschnittlich rund zwölf Prozent. Allein im Juli ging es um sechs Prozentpunkte nach unten. Keiner der gut 80 Fonds der Peergroup (einschließlich aller Tranchen und ETFs) kann im Jahresverlauf eine positive Performance aufweisen. 

    Am besten schlug sich der Parvest Equity Russia Opportunity (ISIN: LU0265268689) von BNP Paribas. Der Fonds verlor in den ersten sieben Monaten dieses Jahres vergleichsweise geringe 3,2 Prozent. Zudem kann sich Fondsmanager Julien Pincet über die €uro-FondsNote 1 freuen. Bis Ende Juni war der Fonds auf Jahressicht noch knapp im Plus. Doch dann rutschte er um fast fünf Prozentpunkte ab.  Die Sektorallokation könnte Pincet noch teuer zu stehen kommen: Mit fast 42 Prozent (Stand 30. Juni 2014) fließt ein Großteil des gut 56 Millionen Euro großen Fondsvolumens in die sanktionierte Energiebranche. Telekom-Titel machen 15,9 Prozent aus. Der ebenfalls sanktionierte Finanzsektor macht lediglich 6,3 Prozent des Portfolios aus. Top-Holding ist mit Surgutneftegas einer der größten Gas- und Ölförderungskonzerne des Landes. Pincet gewichtet ihn mit 7,6 Prozent. Der Mobilfunkanbieter Mobile Tele Rubo folgt mit 6,5 Prozent dahinter – vor dem Energiekonzern Volga Gas (6,4 Prozent).

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    Ebenfalls mit FondsNote 1 bewertet – und damit trotz Sanktionen ein Fonds, den Berater im Auge behalten sollten – ist der Danske Russia A (ISIN: LU0495011024) von Danske Invest. Zwar musste Fondsmanagerin Olga Karakozova im laufenden Jahr einen Wertverlust von 13,5 Prozent hinnehmen. Die Top-Bewertung durch die FondsNote spricht aber für einen langfristig stabilen Fonds. Wie Parvest-Manager Pincet investiert auch Karakozova mit 43,3 Prozent einen sehr großen Teil des Fondsvolumens – das mit 10,8 Millionen Euro recht klein ist – im Energiesektor (Stand: 31. Mai). IT-Titel sind mit 12,4 Prozent gewichtet und der Finanzsektor mit 11,9 Prozent. Top-Holding ist der Einzelhandelskonzern Magnit mit 7,7 Prozent. Doch interessanter ist die nächste Position: Denn direkt dahinter folgt mit 6,5 Prozent die Sberbank. Sie gehört zu jenen sanktionierten Banken, denen die Aufnahme von langfristigem Kapital in Europa versagt wurde. Derzeit hat Danske Invest noch keine aktuelleren Portfolio-Daten. Die Aufgrund der Sanktionen nötige Portfolio-Anpassung könnte daher inzwischen schon vorgenommen worden sein.

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    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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    Verfasst von 2Patrick Daum
    Aktienfonds Russland Kaufen in der Krise? - Seite 2 Die EU-Sanktionen gegen den russischen Finanzmarkt sind aktiv. Welche Auswirkungen haben sie auf Russland-Aktienfonds? FundResearch sprach mit Fondsmanagern.

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