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    Original-Research  513  0 Kommentare Evotec AG (von Montega AG): Halten

    Original-Research: Evotec AG - von Montega AG

    Einstufung von Montega AG zu Evotec AG

    Unternehmen: Evotec AG

    ISIN: DE0005664809

    Anlass der Studie: Update

    Empfehlung: Halten

    seit: 15.08.2014

    Kursziel: 3,90

    Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten

    Letzte Ratingänderung: -

    Analyst: Dr. Stefan Schröder

    Starkes H1-Ergebnis mit kleinem Makel

    Evotec hat trotz nachteiliger Währungseffekte mit starken Geschäftszahlen

    für das erste Halbjahr 2014 überrascht. Der Konzernumsatz stieg in H1 2014

    um 9% auf 40,1 Mio. Euro. Bei konstanten Wechselkursen hätte das Umsatzplus

    12% betragen. Das bereinigte EBIDTA fiel wider Erwarten positiv aus und

    verbesserte sich leicht auf 0,6 Mio. Euro (Vj.: 0,5 Mio. Euro). Auf Basis

    konstanter Wechselkurse wäre sogar ein bereinigtes EBIDTA von 1,6 Mio. Euro

    erzielt worden.

    Der bemerkenswerte Umsatzanstieg ist in erster Linie auf

    Abschlagszahlungen, Meilensteine und Lizenzen zurückzuführen, deren Anteil

    an den Konzernumsätzen in H1 2014 5,6 Mio. Euro erreichte (Vj.: 3,4 Mio.

    Euro), während die Basisumsätze aus dem Servicegeschäft mit einem Wachstum

    von 3% (bei konstanten Wechselkursen von 6%) eher im erwartbaren Bereich

    des 'business as usual' lagen. Tatsächlich verdienen die erfolgsabhängigen

    Umsatzanteile einen näheren Blick, zeigt sich darin doch ein kurioser

    Sondereffekt in H1 2014: In den erfolgsbasierten Umsatzerlösen sind neben

    Zahlungen eines ungenannten Pharmapartners Meilensteine von Roche

    (Biomarker), Boehringer Ingelheim (Atemwegserkrankungen) und Janssen

    (TargetAD) enthalten. Entscheidenden Anteil aber haben die

    Abschlagszahlungen von Janssen aus den lizenzierten CureBeta-Projekten, die

    nach dem vorzeitigen Auslaufen ('Phase out') zum Ende April, nicht mehr

    anteilig auf die ursprüngliche Laufzeit umzulegen, sondern auf einen Schlag

    in voller Höher in Q2 als Umsatz zu verbuchen waren. Bestehende

    Umsatzrückstellungen wurden aufgelöst. Ohne diese 'Phase out'-bedingten

    Upfrontzahlungen wäre das bereinigte EBITDA leicht negativ ausgefallen.

    Wenngleich sich für die Umsätze immer noch ein ansehnliches Plus ergeben

    hätte. Paradoxerweise führte also die Negativmeldung in Q2 dazu, dass ein

    Misserfolg aus langfristiger Perspektive in einen scheinbaren,

    kurzfristigen finanziellen Erfolg umgemünzt werden konnte. Unbeschadet

    dieses 'Schönheitsfehlers' bleibt als Fazit festzuhalten, dass Evotec aus

    unserer Sicht ein solides Halbjahrsergebnis eingefahren hat, gerade auch

    vor dem Hintergrund der nachteiligen Effekte, die sich aus dem schwächer

    notierenden Dollar für die Geschäftszahlen ergaben.

    Die Guidance für 2014 hat das Unternehmen in unveränderter Form bestätigt:

    Im laufenden Geschäftsjahr erwartet Evotec ein Wachstum des Konzernumsatzes

    vor Meilensteinen, Upfrontzahlungen und Lizenzen im hohen einstelligen

    Prozentbereich. Die F&E-Aufwendungen sollen 2014 auf 10 bis 14 Mio. Euro

    ansteigen. Mit einer CAPEX-Guidance von rund 5 bis 7 Mio. Euro wird Evotec

    weiterhin kräftig in den Ausbau von Kapazitäten und Technologien

    investieren. Das EBITDA vor Änderungen bei Earn-out-Komponenten ebenso wie

    der operative Cashflow sollen im Jahr 2014 positiv und auf ähnlichem Niveau

    wie in 2013 ausfallen. Seinen hohen Cashbestand von über 90 Mio. Euro plant

    Evotec zum Jahresende zu halten.

    Evotecs Pipeline lässt folgende Werttreiber erkennen, die für den

    kurzfristigen Newsflow in 2014/15 bestimmend sein sollten:

    - Die nach China auslizenzierten Produktkandidaten EVT201 (Schlafstörungen)

    und EVT401 (Entzündungserkrankungen), die beide noch aus dem Sortiment der

    'alten' Evotec stammen, kommen nach exzellenten Vorstudienergebnissen gut

    voran. Nachdem JingXin im ersten Halbjahr die Genehmigung erteilt worden

    war, plant das Unternehmen mit EVT201, einem partiellen, allosterisch

    wirkenden GABA-Agonisten, den Start der Phase-IIb-Studie in H2 2014. CONBA

    wird mit EVT401, einem antientzündlichen P2X7-Inhibitor, voraussichtlich

    2015 in Phase II nachfolgen.

    - Für die zweite Jahreshälfte 2014 kündigen sich zudem wichtige klinische

    Fortschritte bei Partnerschaften an, die sich zu maßgeblichen Werttreibern

    des Unternehmens entwickeln sollten. Anlässlich des Halbjahresberichts

    bestätigte das Management sein Ziel, bis zum Jahresende in langjährigen

    Forschungsallianzen mit mindestens zwei Wirkstoffprogrammen den Übertritt

    in die klinische Phase zu erreichen.

    - Für das Diabetesmittel DiaPep277(R) stehen in Q1 2015 die Ergebnisse einer

    zweiten Phase-III-Studie an. DiaPep277(R) (Umsatzpotenzial 500 Mio. bis 1,3

    Mrd. EUR) hatte in einer ersten Phase-III-Studie seine primaren und

    sekundaren Endpunkte erreicht und steht, positive Daten vorausgesetzt,

    kurz vor der Markteinführung (geplant 2016).

    - Resultate der von Roche mit EVT302 in Alzheimer durchgeführten

    Phase-IIb-Studie werden in H1 2015 erwartet. Sofern der MAO-B-Inhibitor mit

    positiven Befunden überzeugt, werden Evotec bei Start der Phase III in

    2015/16e Meilensteine von rund 15-50 Mio. Euro in die Kasse fließen.

    Stand August hat Evotec seine für das Geschäftsjahr 2014 gesteckten

    Mindestziele bei strategischen und operativen Maßnahmen bereits weitgehend

    umgesetzt: (1) Ausweitung bestehender Forschungsallianzen (Vifor, Active

    Biotech), (2) neue langfristige Verträge mit großen und mittleren Pharma-

    und Biotech-Unternehmen (Shire, Convergence), (3) Abschluss mindestens

    einer neuen integrierten Forschungsallianz (Shire, Convergence), (4)

    Erweiterung des Netzwerks an hochkarätigen akademischen Forschungsallianzen

    (Fraunhofer-Institut, Yale Universität), (5) erhöhte Investitionen in

    strategische Cure X/Target X-Initiativen, (6) Kommerzialisierung mindestens

    einer Cure X/Target X-Initiative (Entwicklungspartnerschaft mit Debiopharm

    zu TargetCanMet). Die Fahnenstange dürfte für dieses Jahr freilich kaum

    erreicht sein. Nach der kräftigen Aufstockung des Business Development

    Teams rechnen wir künftig mit einem deutlichen Plus bei diesen

    Businessaktivitäten.

    Anlageurteil

    Mit Blick auf die starken H1-Zahlen sehen wir Evotec auf gutem Wege, die

    vom Management erneut bestätigte Guidance zu erreichen. Mit der jüngsten

    Akquisition von Euprotec (rd. 20 Mitarbeiter, Kaufpreis: 2,5 Mio. GBP in

    bar, max. Earn out Komponente 1,3 Mio. GBP) baut das Unternehmen zudem ein

    neues Standbein im Indikationsbereich Infektionskrankheiten auf und stärkt

    seine Position als Qualitätsführer bei Wirkstoffforschungsdienstleistungen.

    Der gestiegene Anteil des US-Geschäftes im ersten Halbjahr 2014 von 60%

    gegenüber 41% in FY 2013 lässt außerdem einen Trend erkennen. Evotec

    profitiert zunehmend von den Fundraising-Erfolgen der US-Biotech- und

    Pharmabranche der vergangenen Jahre. Die verbesserte Finanzausstattung der

    US-Firmen, insbesondere der US-Biotech, dürfte auch künftig das

    amerikanische Geschäft beflügeln. Dagegen erwiesen sich die chronischen

    Finanzengpässe der europäischen Biotech-Unternehmen bisher als Hemmschuh,

    den Anteil der Biotech-Umsätze kräftig auszuweiten. Bislang rekrutierte

    Evotec rund 70-80% seiner Umsätze aus dem Geschäft mit Big Pharma, ein

    Zeichen wie stark die Pharmarestrukturierung dominiert, und nur ca. 20-30%

    aus Aufträgen von Biotech-Unternehmen oder kleineren

    Non-Profit-Organisationen wie CHDI. Die exzellente Finanzierungssituation

    der US-Biotech könnte folglich auch hier eine Trendwende herbeiführen.

    Für die zweite Jahreshälfte kündigen sich wichtige klinische Fortschritte

    an, die die Grundlage für einen deutlich verbesserten Newsflow bilden und

    sich zu maßgeblichen Werttreibern des Unternehmens entwickeln sollten. Die

    daraus resultierenden Wertsteigerungen der Pipeline bleiben jedoch bis zur

    Erfolgsmeldung unberücksichtigt. Nach Fortschreibung unser

    Bewertungsmodelle und Anpassungen infolge der Euprotec-Akquisition lautet

    unser neues Kursziel 3,90 Euro (zuvor: 3,80 Euro). Das Rating bleibt

    Halten.

    +++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss

    bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /

    HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++

    Über Montega:

    Die Montega AG zählt zu den größten unabhängigen Research-Häusern in

    Deutschland. Zum Coverage-Universum des Hamburger Unternehmens gehören eine

    Vielzahl von Small- und MidCaps aus unterschiedlichsten Sektoren. Montega

    unterhält umfangreiche Kontakte zu institutionellen Investoren,

    Vermögensverwaltern und Family Offices mit dem Fokus 'Deutsche Nebenwerte'

    und zeichnet sich durch eine aktive Pressearbeit aus. Die

    Veröffentlichungen der Analysten werden regelmäßig von der Fach- und

    Wirtschaftspresse zitiert. Neben der Erstellung von Research-Publikation

    gehört die Organisation von Roadshows und Field Trips zum Leistungsspektrum

    der Montega AG.

    Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:

    http://www.more-ir.de/d/12431.pdf

    Kontakt für Rückfragen

    Montega AG - Equity Research

    Tel.: +49 (0)40 41111 37-80

    web: www.montega.de

    E-Mail: research@montega.de

    -------------------übermittelt durch die EQS Group AG.-------------------

    Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.

    Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung

    oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.


    Rating: Halten
    Analyst:
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