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    M&G-Fondsmanagerin  1229  0 Kommentare Argentinien ist stärker als 2001

    FundResearch-Fondsmanager-Talk: Claudia Calich spricht über die Staatspleite Argentiniens und die Auswirkungen auf ihren Schwellenländer-Rentenfonds.

    Argentinien ist zahlungsunfähig. Die Hedgefonds haben sich durchgesetzt. Im Gespräch mit FundResearch erläutert Claudia Calich, Fondsmanagerin bei M&G Investments, die Auswirkungen der Staatspleite auf die lateinamerikanischen und globalen Finanzmärkte, stellt die Unterschiede zur argentinischen Staatspleite von 2001 dar und schildert, welche Konsequenzen sie nun bei der Verwaltung ihres Fonds ziehen wird.

    Claudia Calich ist seit Dezember 2013 verantwortliche Fondsmanagerin des M&G Emerging Markets Bond (ISIN: GB00B3NMPS6). Der rund 105 Millionen Euro große Fonds schafft im laufenden Jahr bisher einen Wertzuwachs von 11,7 Prozent (Stand: 31. Juli 2014). Das Portfolio des im April 2012 aufgelegten Fonds besteht zu 35,5 Prozent aus Staatsanleihen, zu 28,2 Prozent aus High-Yield- und zu 25,3 Prozent aus Investment-Grade-Anleihen.

    M&G Emerging Market Bond: Seit einem Jahr mit stetiger Outperformance zur Peergroup 

    Quelle: €uro FundAnalyzer (FVBS)



    FundResearch: Argentinien hat den Kampf gegen die US-Hedgefonds verloren und befindet sich nun in Zahlungsverzug. Welche Konsequenzen ergeben sich dadurch für die lateinamerikanischen Finanzmärkte, speziell für den argentinischen?

    Claudia Calich: Die Konsequenzen für die lateinamerikanischen Märkte sind gering. Die stärksten wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Wertverlust des argentinischen Peso, der so lange anhalten wird, wie der Zahlungsverzug besteht. Volkswirtschaften, die in einer starken Beziehung zu Argentinien stehen – wie beispielsweise Uruguay – werden leichte wirtschaftliche Auswirkungen spüren. Der Tourismus aus Argentinien könnte mit der Abschwächung des Peso einbrechen. Für die meisten anderen Staaten – einschließlich Brasilien – sind die wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen bescheiden, da der Handel mit Argentinien relativ gering und die Gefahr einer Ansteckung der Finanzmärkte begrenzt ist.

    FundResearch: Besteht die Gefahr, dass sich der Bankrott Argentiniens auch auf die europäischen Finanzmärkte auswirkt?

    Claudia Calich: Nein. Die argentinische Wirtschaft ist zu klein, um sich auf das europäische oder globale Wachstum bzw. die Risikoaversion der Finanzmarktteilnehmer auszuwirken.

    FundResearch: Bereits im Jahr 2001 war Argentinien pleite. Ist die Situation von vor 13 Jahren vergleichbar mit der heutigen?

    Claudia Calich: Heute ist die argentinische Wirtschaft stärker als vor 13 Jahren und die Staatsverschuldung ist niedriger. Auch die Währung ist deutlich flexibler als 2001. Damals war sie noch an den US-Dollar gekoppelt. Die Gefahren sind heute andere: Die hohe Inflation und ein negativer realer Leitzins erhöhen den Druck auf den Peso und machen es zwingend erforderlich, die Staatspleite schnell zu lösen. Sollte das gelingen, erhält Argentinien wieder Zugang zum Rentenmarkt und stabilisiert damit seine internationale Devisenreservenposition.

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    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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    Verfasst von 2Patrick Daum
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