Ukraine-Krise
VW produziert in Russland in vollem Umfang weiter - aber fährt auf Sicht
Der deutsche Autobauer Volkswagen wird seine Produktion in Kaluga und in Nishni Nowgorod trotz der Ukraine-Krise und der aktueller Schwäche des russischen Marktes nicht drosseln. Dies erklärte Marcus Osegowitsch, Generaldirektor von Volkswagen Russia, am Rande des Automobilsalons in Moskau gegenüber der „WirtschaftsWoche“.
Volkswagen werde die Automobilproduktion bis auf weiteres in vollem Umfang aufrecht erhalten, so Osegowitsch. Allerdings schloss er eine "taktische" Drosselung der Produktion in den kommenden drei Monaten nicht aus: "Wir fahren auf Sicht", sagte er gegenüber der „WirtschaftsWoche“. Die Investitionen in eine neue Motorenproduktion und ein neues Ersatzteillager blieben jedoch in vollem Umfang erhalten. Osegowitsch: "Wir glauben weiter fest an die Zukunft dieses Marktes." Die Sanktionen der EU gegen Russland hätten sich bislang auch nicht auf die Geschäfte des Konzerns ausgewirkt. "Wir werden hier als ein russisches Unternehmen angesehen“, erklärte er. Opel hat hingegen in St. Petersburg bereits auf Kurzarbeit umgestellt und auch Lada drosselt seine Produktion.
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Volkswagen baut derzeit an den beiden Standorten insgesamt sechs Modelle der Marken VW und Skoda. Im Dezember soll mit dem VW Touareg ein siebtes Modell hinzukommen. Osegowitsch geht trotz der aktuellen Marktschwäche davon aus, dass der Volkswagen-Konzern seinen Marktanteil von derzeit rund elf Prozent in diesem Jahr leicht ausbauen kann. Dennoch werde der Absatz wohl geringer ausfallen als im Vorjahr: Osegowitsch rechnet für 2014 mit einer Produktion von rund 200.000 Autos in Russland – das wären sechs Prozent mehr als im Vorjahr mit 188.000.