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    FRweekly-briefing  581  0 Kommentare „Angeschlagene Einzelwerte“

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    Goldberg: „Privatanleger treiben DAX“

    In der vergangenen Woche konnte sich der Deutsche Aktienindex (DAX) oberhalb von 9.400 Punkten stabilisieren - auch wenn er am Freitag für Verluste sorgte. Für die Rallye – zuletzt ging es von unter 9.000 Punkten nach oben – seien vor allem die Privatanleger verantwortlich, meint Joachim Goldberg von Goldberg & Goldberg. Bei den institutionellen Marktteilnehmern macht er hingegen einen relativen Pessimismus aus. Für den DAX sei dies ein stabiles Szenario: „Sollten die Kurse wieder korrigieren, dürften die institutionellen Anleger einerseits mit ihrer dann einsetzenden Nachfrage für eine kräftige Unterstützung der Kurse sorgen, andererseits eine Bärenfalle eben dieser Investoren für Auftrieb sorgen.“ Der Börse Frankfurt Sentiment-Index liege mit +19 zwar nicht im Extrembereich dieses Jahres, aber zumindest innerhalb dieses Quartals auf dem bislang höchsten Stand. „Der Zuwachs im Bullenlager um sieben Prozent verdankt sich dabei fast vollständig dem Umschwung von Pessimisten, die ihre negative Einstellung aufgegeben zu haben scheinen“, so Goldberg.

    Techniker: Marke von 9.600 Punkten ist wichtig

    So optimistisch wie die Privatanleger sind die meisten Analysten hingegen nicht. Mit der Rallye zeige der DAX eine rein technische Gegenreaktion auf die Kursverluste der vorangegangenen Wochen. Dabei bewege er sich immer noch unterhalb der 200-Tage-Linie bei aktuell 9.530 Punkten. Die Börsenampel könne erst dann wieder auf Grün springen, wenn der DAX den wichtigen Widerstand bei 9.600 Punkten überspringe. Für Heleba-Analyst Christian Schmidt wirkt die DAX-Performance nur auf den ersten Blick eindrucksvoll: „Schaut man hinter die Kulissen, wird deutlich, dass die Struktur der Einzelwerte noch immer angeschlagen ist.“ 56 Prozent der DAX-Werte notierten unter der 200-Tage-Linie und 76 Prozent der Unternehmen würden einen negativen mittelfristigen Trend aufweisen.

    Helaba: Niedrigzinspolitik hat Wirkung verfehlt

    Aus fundamentaler Sicht seien mit Notenbanker-Konferenz in Jackson Hole die Zukunft der US-Geldpolitik sowie die unterschiedlichen Konjunkturverläufe in den USA und Europa wieder stärker in den Mittelpunkt gerückt. Die Anmerkung von EZB-Chef Mario Draghi, mehr Flexibilität und Spielräume in der Haushaltspolitik zu nutzen, interpretieren viele Analysten als eine Aufforderung wieder mehr Schulden zu machen. Es könne jedoch auch sein, dass sich Draghi einen zusätzlichen Spielraum für seine Geldpolitik verschaffen und den Weg für ein europäisches Quantitative Easing bereiten wolle. Denn die gewünschte Wirkung habe die Niedrigzinpolitik in Europa bislang nicht erzielt. Zwar hat sich die Abwärtstendenz der Kreditvergabe im gesamten Euroraum verlangsamt“, räumt Helaba-Analyst Ulf Krauss ein. „In vielen Euroländern ist der rückläufige Trend bislang aber nicht gestoppt.“ 

    Börsenexperte Robert Halver zur Geldpolitik von Mario Draghi

    (PD)




    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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