Dow Jones: Entscheidung steht an; EUR/USD auf 14-Monatstief
Top-Entwicklungen: EUR/USD auf 14-Monatstief
- In Asien haben die Indizes verhalten geschlossen. Der Nikkei konnte aufgrund eines weiter abwertenden Yen leicht um +0,23% auf 15.705
Punkte zulegen und auch der chinesische Shanghai Composite stieg lediglich um +0,1%. Dies geht einher mit einer Verschnaufpause in der V-förmigen Erholung in Europa und der zweiwöchigen
Seitwärtsphase im Dow Jones sowie S&P 500. Hier dürfte bald eine Entscheidung folgen und die nächste Bewegungsphase einleiten (siehe
Marktkommentar).
- Im Währungsmarkt konnte der Euro mit Ausnahme des US Dollars gegenüber allen Hauptwährungen zulegen und zumindest ein Zwischentief in den meisten Währungspaaren erreichen. EUR/USD hingegen fiel auf -0,42% auf 1,2897 auf ein 14-Monatstief und konnte die Gelegenheit nach dem "Channel Buster" (Ausbruch nach unten durch den bestehenden Abwärtstrendkanal ) für eine Gegenbewegung nicht nutzen. Damit sieht es nach einer Trendbeschleunigung in Richtung der April- und Julitiefs 2013 bei etwa 1,2750 aus. Aufgrund der extrem überverkauften Lage und starken Spekulation gegen den Euro dürfte spätestens hier eine spürbare Gegenreaktion erfolgen. Bei den anderen Währungen fiel der Yen gestern mit besonderer Schwäche auf. Moderate Wirtschaftsdaten, die anstehende Investmentreform des größten (und japanischen) Pensionsfonds der Welt sowie Unsicherheit über die Auswirkungen der Mehrwersteuererhöhung lassen die Marktteilnehmer auf neue Stimulierungsmaßnahmen der Regierung und/oder der Notenbank wetten.
- In einem Handelsblatt-Inteview kritisiert der ehemalige Chef-Volkswirt der EZB Jürgen Stark die jüngsten Beschlüsse der EZB aufs schärfste (http://goo.gl/1TfvfX). Er sieht die Nullzinspolitik in der Liquidiätsfalle, da dadurch die Kreditvergabe nicht angekurbelt wird und das ABS-Ankaufprogramm die EZB in eine "Bad Bank" umwandelt. Auch bezichtigt er die EZB die Marktbedingungen fundamental zu verzerren. Darüber hinaus bewertet er die potenziellen Umverteilungseffekte als "enorm". Damit kann nur gemeint sein, dass Sparer durch die Nullzinspolitik enteignet werden. Da der dominante Anteil des deutschen privaten Anlagevermögens zu etwa 80% aus zinsgebundenen Produkten besteht, sind die Deutschen ganz klar im Nachteil, während die verschuldeten Südländer und deren private Haushalte, die mehrheitlich in Häuser investiert haben, durch steigende Immobilienpreise und niedrigerer Zinsen entlastet werden. Also, Umverteilung von Nord nach Süd.
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