Unabhängigkeitsbestrebung
Referendum in Schottland - Scheidung oder Happy End?
Diese Woche ist es soweit: Am 18. September werden die Schotten zur Abstimmung gebeten. Soll Schottland ein unabhängiges Land sein? Nachdem es lange Zeit so aussah, als hätte die Unabhängigkeitsbewegung zwar hohe Unterstützung, aber nicht die Mehrheit, zeigt sich in den aktuellsten Umfragen, dass die Bewegung viele der noch unentschlossenen Wähler wohl für sich gewinnen konnte. Daher wird das Ergebnis am 18. September knapp, sodass ein „Ja" zur schottischen Unabhängigkeit nicht ausgeschlossen werden kann.
Der Wunsch nach Loslösung von Großbritannien sei der Wunsch nach kompletter Selbstbestimmung, kommentieren die Analysten der DekaBank. „Das Ziel der Unabhängigkeitsbefürworter ist die Entwicklung Schottlands zu einem kleinen, aber reichen Ölstaat. Die Abspaltungs-Anhänger müssen sich allerdings starker Kritik stellen, denn viele ihrer Grundfragen für ein unabhängiges Schottland, allen voran die Währungsfrage, sind noch völlig ungeklärt.“
Zu beachten sei, dass die schottischen Autonomiebestrebungen im Kontrast zum Integrationsgedanken der Europäischen Union stünden, so die Deka-Experten weiter. Ein unabhängiges Schottland hätte somit einiges an Gegenwind seitens der EU zu erwarten.
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Wie wäre die Reaktion an den Märkten? Hier dürfte ein Sieg der Unabhängigkeitspartei für ein schwächeres Pfund, höhere Gilt-Renditen sowie einen voltieren Aktienmarkt sorgen, führen die Deka-Analysten weiter aus. Auch würde die gerade wieder erstarkte Konjunktur im Vereinigten Königreich einen Rückschlag erleiden. Denn: Die Unsicherheit über die rechtlichen Rahmenbedingungen in den kommenden Jahren würde die Investitionsbereitschaft sowohl für den Standort England als auch für Schottland hemmen.