Aktien Asien
Mehrheitlich Gewinne nach Fed-Leitzinsentscheid
TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die meisten asiatischen Börsen haben nach dem Leitzinsentscheid der US-Notenbank Fed Gewinne verbucht. Allen voran zog am Donnerstag die Börse in Japan nach vorn, wo der weitere Kursverfall des Yen erneut stützte. Nach einer neuntägigen Verlustserie kletterte der Stoxx 600 Asia/Pacific zuletzt um 0,38 Prozent auf 143,87 Punkte. Mit einem Kursminus scherte dagegen die Börse in Hongkong aus der Reihe aus.
Die US-Notenbank hatte am Mittwoch ihren Leitzins unverändert niedrig belassen und wie erwartet ihr Anleihenkaufprogramm abermals reduziert. Gleichzeitig hielten die Notenbanker an ihrer Formulierung fest, der Leitzins dürfte für einen "beträchtlichen Zeitraum" nach dem Ende des Anleihekaufprogramms sehr niedrig bleiben. Die wichtigste Neuigkeit war nach Ansicht von Stan Shamu vom Broker IG jedoch, dass die Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses ihre Zinsprognosen etwas anhoben und sich inzwischen zwei Notenbanker gegen einen vorsichtigen Kurs der Fed aussprechen.
Die Experten der NordLB etwa deuteten dies als Hinweis, dass die Tendenz beim US-Leitzins schneller als erwartet nach oben gehen könnte. Tatsächlich stützten die Aussagen der Fed den Dollar und brachten Währungen wie den Yen weiter unter Druck.
Das verhalf am Donnerstag an der japanischen Börse erneut vor allem den Titeln der Exporteure zu Kursgewinnen, da diese vom schwachen Yen profitieren. Der Nikkei 225 durchbrach erstmals seit Januar wieder die Schwelle von 16 000 Punkten und schloss 1,13 Prozent höher bei 16 067,57 Zählern. Der breiter gefasste Topix ging mit plus 0,99 Prozent auf 1317,91 Punkte aus dem Handel, dieses Niveau hatte er zuletzt im Juli 2008 erreicht. Im August hatte Japan erneut ein Handelsdefizit verbucht, wie aus den jüngsten Zahlen hervorgeht. Die Exporte des Landes gingen dabei aber weniger stark zurück .
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Ins Auge fielen unter den Einzelwerten in Japan die Sony-Titel mit einem Abschlag von knapp neun Prozent. Der japanische Elektronik-Riese rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem drastisch höheren Verlust wegen Problemen im Smartphone-Geschäft. Außerdem strich das Unternehmen seine Jahresdividende.
Unterdessen hält sich an den asiatischen Märkten weiterhin die Furcht, dass eine frühe Zinswende in den USA für einen Kapitalabfluss aus der Region sorgen könnte. Entsprechend uneinheitlich entwickelten sich die Börsen in Chinas, wo zudem schwache Daten vom Immobilienmarkt veröffentlicht wurden. Der Festlandindex CSI 300 in Shanghai kletterte bis Handelsschluss um 0,31 Prozent auf 2408,66 Punkte, während der Hang Seng in Hongkong 0,85 Prozent auf 24 168,72 Punkte verlor.
Moderate Gewinne verbuchte aber die australische Börse. Der ASX 200 in Sydney kletterte um 0,18 Prozent auf 5415,83 Punkte. Im indischen Mumbai stand der Sensex-Index zuletzt 1,70 Prozent höher bei 27 085,31 Punkten./tav/stk