Devisen
Euro legt trotz geringem Interesse an EZB-Krediten zu
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag trotz einer schwachen Nachfrage nach neuen EZB-Langfristkrediten zugelegt. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,2875 US-Dollar und damit etwas mehr als am Morgen. Dennoch bleibt der Euro unter Druck, weil der Dollar seit Mittwochabend auf breiter Front zugelegt hat. Ausschlaggebend waren erhöhte Zinsprognosen der amerikanischen Notenbank. Dekabank-Experte Rudolf Besch kommentierte, dies deute auf frühere und raschere Zinsanhebungen in den USA hin.
In Europa blieb das Interesse der Banken an einer neuen Geldspritze der Europäischen Zentralbank (EZB) unterdessen gering. Wie die EZB mitteilte, wollen die Geldhäuser des Euroraums auf frisches Zentralbankgeld in Höhe von 82,6 Milliarden Euro zurückgreifen. Das ist viel weniger, als Bankvolkswirte im Vorfeld erwartet hatten. Analysten zeigten sich enttäuscht über die schwache Nachfrage. "Mit dem geringen Interesse nimmt der Druck auf die EZB zu, weitergehende Maßnahmen zu beschließen", sagte Experte Jan Holthusen von der DZ Bank.
Im weiteren Verlauf richten Anleger ihren Blick auf Konjunkturdaten aus den USA. Fed-Chefin Janet Yellen hatte am Mittwochabend gesagt, Zeitpunkt und Geschwindigkeit der Zinswende hingen von der konjunkturellen Entwicklung ab. Entsprechend genau dürften Wirtschaftsdaten beäugt werden. Veröffentlicht werden die wöchentlichen Zahlen vom Arbeitsmarkt sowie Daten vom Häusermarkt und das Stimmungsbarometer der regionalen Notenbank von Philadelphia./bgf/jkr