Fußball-EM 2020
Kritik an der Vergabe von einem Fußball-EM-Spiel an Russland
Deutsche Politiker kritisieren die Entscheidung des Europäischen Fußballverbands (Uefa), ein Spiel der Fußball-EM 2020 auch nach Russland zu vergeben. „Diese Entscheidung der Uefa wird Putin nutzen“, sagt CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach „Zeit Online“. Und ergänzt: „Putin wird behaupten dürfen, welch großes Vertrauen sein Russland genießt“, sagt Bosbach.
Hoffnungen, sportliche Großveranstaltungen könnten in Gastgeberländern Demokratie und Menschenrechte stärken, hegt Bosbach nicht: „Putin hat sein Land für Olympia mit beispielloser Rücksichtslosigkeit ausgebeutet. Ich fürchte, auch in St. Petersburg lassen sich solche Hoffnungen nicht verwirklichen“, sagt Bosbach „Zeit Online“.
„Die Entscheidung ist falsch“, sagt auch Özcan Mutlu, sportpolitischer Sprecher der Grünen. „Seit Monaten blickt die Welt mit Schrecken und Angst auf das, was Putin in der Ostukraine veranstaltet. Und nun vergibt die Uefa die EM an St. Petersburg, eine Hochburg der Putin-Anhänger“, sagt Mutlu „Zeit Online“. Diese Stadt sei Symbol Putins Größenwahns. „Was muss geschehen, damit der Sport aufwacht?“
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Der Sport müsse Verantwortung übernehmen, er finde nicht im politikfreien Raum statt, so Mutlu. Insbesondere den deutschen Sport hat er im Blick. „Es wird Zeit, dass sich der DFB stärker für Reformen in der Uefa und der Fifa einsetzt.“