Dollar – wo geht es hin?
Die Volkswirtschaft der USA ist mit einem BIP von 16,80 Bill. Dollar mit Abstand die größte der Welt, gefolgt von der Eurozone mit 12,75 Bill. Dollar und China mit 9,24 Bill. Dollar. Der Dollar ist damit zweifellos nach wie vor die wichtigste Währung auf der Welt, auch wenn insbesondere die chinesische Währung hier nach und nach Boden gut
macht.
Bewegungen in der Weltleitwährung haben eine wichtige Zeigerfunktion für den Zustand der US-Wirtschaft und der Weltwirtschaft insgesamt. Und signifikante Bewegungen im US-Dollar gehen stets mit
deutlichen Bewegungen bei den globalen Asset-Preisen einher.
Was bestimmt eine Währungsrelation?
Die wichtigsten fundamentalen Faktoren dürften sein: Wirtschaftliches Wachstum, Zinsdifferenz, Leistungsbilanz. Aus sehr langfristiger Sicht ist wohl das Wachstums-Differential der entscheidende
Punkt. Aus mittelfristiger Sicht dominiert wegen der Dominanz der Finanzindustrie in besonderem Maße der durch Verwertungsmotive bestimmte Kapitalfluss. Kurzfristig werden Wechselkurse auch durch
politische und wirtschaftliche Unsicherheit bestimmt („safe haven“-Reflex). Dies wirkt sich besonders beim „hochvolumig vagabundierenden“ US-Dollar aus; wird er in solchen Situation heim geholt,
stärkt ihn das zeitweilig gegen andere Währungen.
Zwei US-Dollar-Indices
Der US-Dollar-Index (Chart von Incrediblecharts) gibt den Wert des Dollar gegenüber einem Währungskorb wider, der sich
aus sechs Währungen zusammensetzt. Der Euro hat einen Anteil von 58%, der japanische Yen rund 14%, das britische Pfund rund 12%, der kanadische Dollar rund 9%, die schwedische Krone rund 4%, der
schweizer Franken unter 4%. Ein steigender Index zeigt eine Aufwertung des Dollar gegenüber den Währungen des Währungskorbs (Zufluss), ein fallender Index eine Abwertung (Abfluss).
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Ab Mitte der 1990er Jahre stieg der Dollar-Index deutlich an, beschleunigt ab 1999 (Tech-Blase). Die Topp-Bildung zog sich von Herbst 2000 bis Frühjahr 2002 hin. Dann begann eine Abstiegsphase, die wesentlich durch Erwartungen hinsichtlich Etablierung der Eurozone bedingt war. Sie endete in der ersten Jahreshälfte 2008 – das Platzen der US-Immobilienkrise kündigte sich an. Die anschließende Gegenbewegung endete im März 2009, das damals erreichte Niveau bei 88 wurde Anfang Juni 2010 im Zuge des ersten Ausbruchs der Euro-Krise nochmals getestet. Danach ging es bis Mai 2011 abwärts, synchron zum seinerzeit erreichten Zwischenhoch bei Aktien begann von 73 aus ein Aufstieg bis 84, der durch die seinerzeitige US-Schuldenposse und der Eurokrise zweiter Teil bedingt war. Im Umfeld der Versicherung von EZB-Chef Draghi im Sommer 2012, die EZB werde alles tun, um den Euro zu retten, wurde hier die obere Grenze einer Handelsspanne initiiert. Deren Untergrenze wurde kurz darauf bei 79 erreicht.
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