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    Anleihen  1119  0 Kommentare Déjà-vu-Erlebnis an den Märkten

    17. Oktober 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Aktienmärkte im freien Fall, hochschnellende Renditen für griechische Staatsanleihen, Bundrenditen auf neuen Rekordtiefs: Es herrscht wieder Krisenstimmung an den Kapitalmärkten. „Die letzten zwei Handelstage haben gezeigt, wie schnell die EWU-Schuldenkrise zurückkehren kann“, kommentiert Johannes Jander von der Helaba. Auslöser seien die mangelnde Spardisziplin in Frankreich und Italien, die für Konfliktpotenzial mit der EU-Kommission sorge. Dazu kam eine Reihe von enttäuschenden Konjunkturdaten.

    Wieder zieht es in den „sicheren Hafen“

    Verkauft wurden vor allem griechische Papiere: Für zehnjährige Staatsanleihen kletterte die Rendite von 6,6 Prozent am vergangenen Freitag auf über 9 Prozent am gestrigen Donnerstag. „Alles, was wacklig ist, wird abgegeben“, erklärt Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsgesellschaft. Auch Staatsanleihen Venezuelas seien massiv verkauft worden. Weniger stark unter Druck gerieten unterdessen Anleihen anderer südeuropäischer Staaten: Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen Italiens kletterte innerhalb weniger Tage zum Beispiel von 2,32 auf 2,62 Prozent, 2011 hatte sie zwischenzeitlich bei über 7 Prozent gelegen.

    „Zuflucht wird derzeit wieder einmal bei den vermeintlich sicheren Häfen Bunds und US-Treasuries gesucht“, beobachtet Sabine Tillmann von der Hellwig Wertpapierhandelsbank. „In einem Szenario von Weltwirtschaftssorgen, Ebola und geopolitischen Krisen ringen die Anleger um einen sicheren Anker.“ Der Euro-Bund-Future kletterte am Mittwoch auf ein neues Rekordhoch von 152,49 Punkten, heute ist etwas Entspannung angesagt: Am Freitagmittag notiert der Indikator für langfristige Zinserwartungen bei 150,62 Prozent. Zehnjährige Bundesanleihen werfen aktuell 0,85 Prozent ab, nach einem neuen historischen Tief bei 0,724 Prozent diese Woche.  

    Zurück zur Rezession?

    „Das R-Wort ist wieder da“, meint Cyrus de la Rubia von der HSH Nordbank mit Blick auf die rückläufigen Auftragseingänge und Exporte in Deutschland. Gleichzeitig habe sich China von seinen alten Wachstumsniveaus um die 10 Prozent verabschiedet, während IS-Terror und die Russland-Sanktionen die Unternehmen von Investitionen zurückhielten. Wirklich dramatisch sei die Situation aber nicht: In Deutschland steige der Inlandskonsum immer noch „ganz ordentlich“, China wachse noch mit rund 7 Prozent. „Und der IWF erwartet trotz der Prognoseanpassungen für das kommende Jahr einen globalen BIP-Anstieg von erfreulichen 3,8 Prozent.“

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