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Konkurrenzkampf hält Munich Re weiter unter Druck
BADEN-BADEN/DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Konkurrenzkampf unter den Rückversicherern hält den weltweiten Marktführer Munich Re unter Druck. "Wir haben niedrige Zinsen, dadurch schmelzen die Kapitalanlageerträge, und zugleich spüren wir starken Druck auf die Preise", sagte Finanzvorstand Jörg Schneider dem "Handelsblatt" (Montag). Daher werde es schwer, das Gewinnniveau zu halten. Bei Neuverhandlung der Verträge zum kommenden Jahreswechsel konnte Vorstandsmitglied Ludger Arnoldussen bislang keinen klaren Preistrend ausmachen, wie er am Montag beim Branchentreffen in Baden-Baden sagte. Die Aktien büßten am Morgen in einem schwachen Umfeld 1,84 Prozent ein.
Allerdings sieht Arnoldussen keinen Grund, weshalb Rückversicherungsschutz in Deutschland billiger werden sollte. "Wir haben weiterhin sinkende Zinsen, und so wird unsere Rentabilität auch bei unveränderten Konditionen zurückgehen." Nach den milliardenschweren Hagelschäden in Deutschland im vergangenen Jahr hatten die Preise in der Kfz- und Wohngebäudeversicherung 2014 angezogen. Arnoldussen machte in der Wohngebäudeversicherung nun erneut Preissteigerungen aus.
Ob auch die Autofahrer 2015 tiefer in die Tasche greifen müssen, scheint fraglich. Arnoldussen sprach von keinem klaren Trend. Nach Berechnung des Versicherungsvergleichs-Portals Nafi sinken die Preise für Neukunden in der Kfz-Versicherung allerdings um bis zu drei Prozent. Dies könnte sich auch auf die Rückversicherer auswirken.
Angesichts des Preiskampfs in der Branche versucht die Munich Re neue Angebote für Rückversicherungsschutz am Markt zu etablieren. Dazu zählt etwa die Möglichkeit für Energieversorger, sich gegen Umsatzausfälle in einem relativ warmen Winter abzusichern. Im umkämpften Geschäft etwa mit Katastrophenschutz wollen die Münchner bei nicht ausreichenden Konditionen auf Geschäft verzichten./stw/jha/stb