Aktien Wien Schluss
Hoffnung auf EZB-Geldflut beflügelt ATX
WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Dienstag gestützt von Gerüchten um Firmenanleihenkäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) klar im Plus geschlossen. Der ATX stieg um 1,99 Prozent auf 2122,32 Punkte. Vor allem Gerüchte über eine Geldflut der EZB hatten die Aktienmärkte beflügelt. Positive Impulse kamen vor allem nach Medienberichten zur Europäischen Zentralbank (EZB). Angeblich denkt diese nun auch über den Erwerb von Unternehmensanleihen nach.
"Entsprechende Spekulationen sind durchaus glaubwürdig, da die zuletzt beschlossenen Maßnahmen der Notenbank keine ausreichende Wirkung entfalten dürften", sagte Esther Reichelt, Devisenexpertin von der Commerzbank. Die EZB hatte an diesem Montag mit dem Erwerb von Pfandbriefen begonnen.
Positives kam im Verlauf auch vom Immobilienmarkt der USA: Dort haben die Verkäufe bestehender Häuser im September ihr Einjahreshoch erreicht. Dass Chinas Wirtschaftswachstum im dritten Quartal auf sein niedrigsten Niveau seit fünf Jahren bremste, konnte die Kauflaune der Anleger bei diesen Nachrichten nicht hemmen. Experten hatten noch weniger von der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt erwartet.
An der Wiener Börse rückten unter anderem die Papiere des Verbund in den Fokus, sie verteuerten sich um 3,18 Prozent. Der Versorger kündigte trotz Abschreibungen für seinen Windpark in Rumänien in der Höhe von 144 Millionen Euro einen höheren Gewinn und mehr Dividende an. Nun wird ein Konzerngewinn von rund 85 Millionen Euro (zuletzt: 70 Mio Euro) angekündigt. Die Dividendenausschüttung soll sich unverändert an der Hälfte des bereinigten Konzerngewinns orientieren. Hierbei sind nun 190 Millionen Euro (Prognose bisher: 150 Millionen Euro) anvisiert. Erst im Juli hatte der Verbund seine Konzern-Gewinnprognosen für heuer halbiert.
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Der mexikanische Milliardär Carlos Slim hat offenbar nur einen Teil der Telekom-Austria-Aktionäre von seinem Übernahmeangebot begeistern können: America Movil hat seinen Anteil am ehemaligen Staatskonzern von knapp 51 auf 59,7 Prozent erhöht, hieß es. Die Telekom wird zudem am Donnerstag ihre Ergebnisse der ersten neun Monate veröffentlichen, Analysten erwarten einen Verlust von 254,7 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 136,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Telekom-Aktie verbilligte sich um 1,13 Prozent auf 6,71 Euro.
Ein deutliches Plus von 4,13 Prozent auf 2,29 Euro verzeichneten Immofinanz. Der Konzern hat in der Schweiz drei Logistikobjekte um 115 Millionen Schweizer Franken (95,32 Millionen Euro) an einen Immobilienfonds der Credit Suisse verkauft und damit den Rückzug aus dem Schweizer Markt abgeschlossen, wurde vorbörslich bekannt. Der Verkaufspreis für das Paket sei über dem Buchwert gelegen.
Raiffeisen (plus 3,70 Prozent) und Erste Group (plus 1,82 Prozent) folgten dem europaweit festen Bankensektor, auch Andritz (plus 2,85 Prozent auf 38,20 Euro) verteuerten sich klar. Die Analysten der HSBC haben ihre Kaufempfehlung "overweight" für den steirischen Anlagenbauer ausgesprochen, zuvor votierten sie "neutral". Ihr Kursziel hoben sie von 46 auf 50 Euro./emu/mik/APA/jha