ROUNDUP/Aktien Europa Schluss
Nervosität vor US-Notenbankentscheidungen
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) haben die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch keine klare Richtung gefunden. Viele Marktteilnehmer seien vor den Fed-Aussagen auf Nummer sicher gegangen und an der Seitenlinie geblieben, sagte Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. Zudem lasteten teils enttäuschende Quartalsberichte etwas auf Europas Börsen. Die US-Börsen verharrten unter wichtigen Widerständen und seien anfällig für eine Korrektur, ergänzte Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar. Das habe Anlegern den Mut genommen.
Der Leitindex der Eurozone EuroStoxx 50 ging 0,45 Prozent tiefer bei 3022,42 Punkten aus dem Handel. Der Pariser CAC-40-Index trat mit minus 0,05 Prozent bei 4110,64 Punkten auf der Stelle. Der britische FTSE 100 hingegen gewann in London 0,81 Prozent auf 6453,87 Punkte.
Berichtsunternehmen standen weiter im Fokus. Die Aktie des französischen Elektronikkonzerns Schneider Electric schloss nach einer überraschend guten Umsatzentwicklung im dritten Quartal mit plus 2,40 Prozent auf 60,28 Euro an der Eurstoxx50-Spitze. Total-Papiere folgten mit plus 1,98 Prozent. Bei Europas drittgrößtem Ölkonzern sorgte zwar der sinkende Ölpreis für einen Gewinnrückgang. Analysten hatten aber einen noch deutlicheren Einbruch erwartet.
Besonders schwer traf es in dem europäischen Leitindex aber den Tagesverlierer Sanofi mit einem Minus von 4,54 Prozent auf 71,15 Euro. Nach dem Rauswurf des Vorstandschefs und zahlreichen negativen Analystenkommentaren rutschte der Aktienkurs des französischen Pharmakonzerns noch tiefer in den Keller. Bereits am Vortag hatte er kräftig an Wert eingebüßt. Die Papiere von BBVA rutschten trotz einem verdreifachten Gewinn bei der spanischen Großbank um 4,07 Prozent ab. Analysten hatten mit einem noch höheren Gewinn gerechnet.
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In London informierten Next und Standard Life ihre Investoren über den Geschäftsverlauf im dritten Quartal. Die Papiere des Bekleidungshändlers Next und auch des Versicherers Standard Life reagierten mit einem leichten Abschlag von jeweils 0,31 Prozent allerdings kaum auf die Nachrichten. Next gingen bei 6415 Pence aus dem Handel, Standard Life bei 384,10 Pence./fat/she