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Daimler steigt ins Motorradgeschäft ein
STUTTGART (dpa-AFX) - Daimler steigt beim italienischen Motorradbauer MV Agusta ein. Wie beide Unternehmen am Freitag mitteilten, übernimmt der Autobauer über seine Tuning-Tocher AMG 25 Prozent der Anteile. Über den Kaufpreis wurde den Angaben zufolge Stillschweigen vereinbart. Beide Unternehmen wollen bei Marketing und Vertrieb zusammenarbeiten, AMG erhält auch einen Sitz im Verwaltungsrat der Italiener. Die zuständigen Behörden müssen dem Vollzug noch zustimmen.
Durch die Zusammenarbeit wollen die Schwaben neue Kunden gewinnen. "Uns bietet die Partnerschaft den Einstieg in die Welt von weiteren High-Performance-Enthusiasten", erklärte AMG-Chef Tobias Moers. Dem Motorradbauer soll die Partnerschaft laut Medienberichten vor allem in den USA und Asien Aufwind verschaffen. Ziel ist es der "Süddeutsche Zeitung" zufolge, den Umsatz in den kommenden Jahren auf 200 Millionen Euro zu verdoppeln. 2014 sollen knapp 10 000 Motorräder verkauft werden.
MV Agusta mit Sitz im norditalienischen Varese beschäftigt den Angaben zufolge rund 260 Mitarbeiter und hat eine bewegte Geschichte hinter sich: 2008 war es an Harley-Davidson verkauft worden. Weil der US-Motorradriese aber in der Wirtschaftskrise ums Überleben kämpfte, kaufte die Familie Castiglioni die Firma wenig später zurück und führte sie in Eigenregie weiter.
Mit Daimler wird der nächste deutsche Autobauer im Motorradgeschäft aktiv: Zuletzt kaufte die VW-Tochter Audi den italienischen Hersteller Ducati. Daimlers Rivale BMW hat eine eigene Motorradsparte. Der Autozulieferer Bosch kündigte jüngst an, mit neuen Antriebssystemen im weltweiten Motorradmarkt mitzumischen./lan/DP/mmb