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     864  0 Kommentare Strafzins bald auch für Fonds?

    Die Skatbank gibt als erstes deutsches Geldhaus den negativen Einlagezins an ihre Privatkunden weiter. Auch Fondsanleger könnten bald betroffen sein.

    Die thüringische Deutsche Skatbank hatte Ende vergangener Woche mitgeteilt, auf Einlagen ihrer Privatkunden einen Strafzins von 0,25 Prozent zu erheben. Nach einem ersten Sturm der Entrüstung durch Bankenverbände, scheint nun Realismus in der Branche einzukehren: „Das Beispiel der Skatbank wird weitere Banken locken, so etwas auch zu ausprobieren“, zitiert die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ den Stuttgarter Bankenprofessor Hans-Peter Burghof. Und Ashoka Wöhrmann, Chefanlagestratege der Deutschen Asset & Wealth Management (DeAWM), sagt der „Welt am Sonntag“:  „Einige wenige Banken berechnen ihren Kunden jetzt schon negative Zinsen.“ Wöhrmann ist sich sicher, dass die Geldhäuser angesichts des Niedrigzinsumfelds  genau das an ihre Kunden weitergeben werden, was die Zentralbank ihnen abverlange. Bei der Deutschen Bank sei ein solcher Schritt aber bislang nicht geplant. 

    Auch Fondsanleger könnten bald von negativen Zinsen betroffen sein. Der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ zufolge werden derzeit Vermögensverwalter und Fondsmanager von Banken darüber informiert, dass sie nun negative Einlagenzinsen auf Kundenvermögen zahlen müssen, die das jeweilige Institut als Depotgeld für die Investmentfonds verwaltet. Es geht also um das Geld, das gerade nicht investiert ist und nur im Depot rumliegt. Diese Kosten könnten an den Anleger über eine geringere Rendite weitergegeben werden.

    Interessante Zahlen zu den Zinsen hat die FMH Finanzberatung veröffentlicht: Demnach erhalten deutsche Anleger für ihr Tagesgeld derzeit Zinsen von durchschnittlich 0,54 Prozent. Im Jahr 2008 seien es noch 3,5 Prozent gewesen. Der Marktführer ING-Diba zahle Neukunden einen Zinssatz von 1,25 Prozent, Bestandskunden erhielten 0,8 Prozent. Nach Abzug der Inflation von derzeit rund 0,8 Prozent bleibt nicht viel mehr als ein negativer Zins übrig.

    (PD)





    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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    Verfasst von 2Patrick Daum
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