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    ROUNDUP/Trotz starkem Sommer  317  0 Kommentare Hannover Rück legt Latte erst 2015 höher

    HANNOVER (dpa-AFX) - Die Hannover Rück übt sich nach einem überraschend starken Sommerquartal in Bescheidenheit: Trotz glänzender Gewinne legte der weltweit drittgrößte Rückversicherer die Latte für das Gesamtjahr am Mittwoch nicht höher. Erst für 2015 stellte Finanzchef Roland Vogel eine Gewinnsteigerung auf 875 Millionen Euro in Aussicht - räumte jedoch ein, mit der Prognose von 850 Millionen für 2014 "sehr konservativ unterwegs" zu sein. Die Aktionäre sollen bei der Dividende jedenfalls nicht kürzertreten müssen. Zudem denkt der Vorstand über eine Sonderausschüttung nach. Im Sommer kostete unter anderem der Absturz der Malaysia-Airlines-Maschine in der Ukraine die Hannover Rück Millionen.

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    Die Aktie des Rückversicherers lag am späten Vormittag mit 1,35 Prozent im Plus bei 67,41 Euro und gehörte damit zu den stärkeren Werten im MDax . "Das Gewinnziel für 2014 ist aus unserer Sicht leicht zu erreichen", schrieb DZ-Bank-Analyst Thorsten Wenzel. Im dritten Quartal verdiente der Rückversicherer deutlich mehr als von Experten erwartet.

    Für die Monate Juli bis September stand unter dem Strich ein Gewinn von 251 Millionen Euro. Das war gut ein Fünftel mehr als im Sommer des Vorjahres, als Hagelgewitter in Deutschland hohe Schäden angerichtet hatten. Diesmal wurde die Luftfahrt-Versicherung deutlich getroffen, in der die Hannover Rück stark engagiert ist. Der Absturz der Malaysian-Airlines-Jets kostete den Rückversicherer mehr als 32 Millionen Euro. Die Unruhen am Flughafen von Libyens Hauptstadt Tripolis schlugen sogar mit 50 Millionen Euro zu Buche.

    Zum höheren Gewinn trugen die Schaden- und Unfall-Rückversicherung sowie die Personen-Rückversicherung bei, aber auch lukrative Geschäfte mit Kapitalanlagen. Dort hätten vor allem Investitionen in Private-Equity-Beteiligungen und Immobilien die Belastung durch die Niedrigzinsen mehr als ausgeglichen, sagte Finanzchef Vogel.

    Dem Preiskampf in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung kann sich die Hannover Rück allerdings nicht ganz entziehen. "Wir sehen weiter ein sehr wettbewerbsintensives Umfeld im Sachgeschäft vor allem in den USA", sagte Vogel. Allerdings gebe es bei den Preisen allmählich eine Bodenbildung. Unterdessen verzichtet die Hannover Rück nach eigenen Angaben weiter auf Verträge, die nicht genügend Gewinn versprechen. Vor allem im Katastrophengeschäft in den USA hat ein Überangebot an Rückversicherungsschutz die Preise so weit sinken lassen, dass große Anbieter daran nun immer weniger Interesse haben.

    Trotz des Preisverfalls peilt die Konzernspitze um Vorstandschef Ulrich Wallin für 2015 mit 875 Millionen Euro mehr Gewinn an. 850 Millionen Euro hat das Unternehmen 2014 im Blick, nach den ersten neun Monaten beträgt er 695 Millionen. Der Vorstand habe seine Gewinnprognose so spät im Jahr nicht noch einmal anpassen wollen, sagte Vogel. Das Management sei allerdings sehr - "fast hätte ich gesagt sehr, sehr" - zuversichtlich, das Gewinnziel zu erreichen.

    Den Aktionären stellte Vogel eine Dividende von mindestens drei Euro in Aussicht. Das wäre genauso viel wie im Vorjahr, als die Hannover Rück mit knapp 896 Millionen Euro den höchsten Gewinn ihrer Geschichte eingefahren hatte. Für die Ausschüttung will Vogel möglicherweise über die übliche Ausschüttungsquote von 35 bis 40 Prozent des Nettogewinns hinausgehen. Berechnungen von Analysten zufolge ist dies jedoch nicht unbedingt notwendig: Die Experten rechneten bereits vor den überraschend starken Quartalszahlen mit einem Jahresgewinn knapp unter dem Rekordniveau von 2013.

    Ob die Hannover Rück ihren Aktionären auch eine Sonderdividende spendiert, hängt laut Vogel davon ab, wie hoch das Eigenkapital zum Jahresende ausfällt. Laut Wallin sitzt die Hannover Rück auf rund einer Milliarde zu viel Kapital, das sie angesichts des Preiskampfs in der Branche nicht sinnvoll für gewinnbringendes Geschäft einsetzen kann.

    Am Donnerstag legt der weltgrößte Rückversicherer Munich Re seine Quartalszahlen vor, am Freitag folgt der Branchenzweite Swiss Re gleichzeitig mit Europas größtem Erstversicherer Allianz ./stw/men/stb




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