PKW-Maut
Maut-Mauscheleien? Die rätselhafte Rechnung des Herrn Dobrindt
Verkehrsminister Alexander Dobrindt rechnet damit, dass die Pkw-Maut für Ausländer Einnahmen von 700 Millionen Euro generiert. Eine stattliche Summe, so scheint es. Wäre da nicht der ADAC. Ein Gutachter im Auftrag des Automobilklubs kommt hingegen auf lediglich 262 Millionen, berichtet die Wochenzeitung „Die Zeit“. Eine große Diskrepanz… Doch: Sollten die Zahlen des ADAC stimmen, bleibe nach Abzug der Kosten kaum etwas übrig.
Maut-Kalkulation - unrealistisch oder plausibel?
Die Kalkulation des ADAC beruht auf einem 27-seitigen Gutachten des Verkehrswissenschaftlers Ralf Ratzenberger. Das Verkehrsministerium hingegen habe die Grundlage seiner Kalkulation bislang nicht offengelegt. Diverse Anfragen liefen ins Leere, schreibt die „Zeit“. Einzig die Zahl der Auffahrten ausländischer Pkws auf deutsche Autobahnen werden genannt. Hier gehe das Verkehrsministerium von rund 130 Millionen aus. Interessant: Diese Zahl liegt sogar noch unter den Annahmen der ADAC-Studie.
Nicht Auffahrten, sondern Anzahl ausländischer PKW
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Kernpunkt der Schätzungen sei Experten zufolge die Anzahl der ausländischen Pkw. Der ADAC geht von 6,7 Millionen Fahrzeugen im Jahr aus. Eine Studie des privaten Mautbetreibers AGES dagegen ging nach Informationen der „Zeit“ von 29 Millionen Fahrzeugen aus – und kam so auf geschätzte Einnahmen von 900 Millionen Euro. Dies halte der unabhängige Verkehrswissenschaftler Alexander Eisenkopf von der Zeppelin Universität jedoch für unrealistisch. Dem entgegen seien die 6,7 Millionen der ADAC-Studie „plausibel“.