Rohstoffe - Energie
Gas - Energie-Riese Italien
Energie - Öl und Gas sind in aller Munde.Italien deckt rund 10 Prozent seines Gasbedarfs selbst.
Europa braucht mehr Energie-Selbstversorgung. In Italien etwa versucht man den eigenen Gasbedarf immer mehr selbst zu decken. Neben den Großen wie Eni (AGIP) gehört Zenith Energy mit seiner
Gasförderung zu den beachtenswerten Unternehmen auf der Apenninen-Halbinsel.
Sommerurlauber können bei gutem Wetter schon mal bei Nacht die Lichter von Bohrinseln vor der italienischen Küste in der Adria erkennen. Italien produziert immerhin etwa 10 Prozent seines Gasbedarfes selbst. Dabei liegen die Vorkommen nicht nur unter dem Meer, sondern ebenfalls auf dem Festland. Und dort soll immer mehr exploriert werden. So sind zumindest die Pläne des italienischen Platzhirschen Eni, der auch in Deutschland mit seinen Agip-Tankstellen bekannt ist.
In Italien müssen derzeit noch 90 Prozent des Gasbedarfes importiert werden, vor allem aus Nordafrika und Russland. Eni hofft in der ersten Hälfte des nächsten Jahres die Zulassungen für Onshore-Gasexplorationen in der nördlichen Emilia Romagna zu erhalten. Dort sowie auf dem südlichen Festland erkennt der Öl- und Gasmulti großes Potenzial. In der Zukunft könnten, so die Erwartungen, rund 20 Prozent der italienischen Gasnachfrage durch heimische Förderung gedeckt werden. Und dies zu einem weitaus günstigeren Preis als beim importierten Gas.
Italiens Versuche zu mehr Selbstversorgung zu kommen sind wichtig. Denn der kollabierende Ölpreis drängt derzeit die Problematik einer sicheren Energieversorgung Europas an den Rand. Doch die Situation ist damit nicht gelöst. Russland und auch Nordafrika, Italiens Hauptlieferanten von Gas, bergen weiterhin Gefahren für Engpässe. Und da Italien drittgrößter Gasverbraucher der EU ist, sollte das Land seine Ressourcen weiter erschließen. Für Gasgesellschaften sollte es in Italien also in den kommenden Jahren viel Potenzial geben.
Neben Eni gibt es in Italien auch kleinere Gesellschaften, die erfolgreich nach Gas suchen und auch schon fördern. Dazu zählt der fünftgrößte Gasproduzent Italiens, Zenith Energy (ISIN: CA98936C1068). Vor kurzem noch unter dem Namen Canoel International Energy bekannt, exploriert, entwickelt und produziert das Unternehmen Gas in Italien und Öl in Argentinien. Zugleich streckt Zenith seine Fühler nach Öl- und Gasvorkommen in Aserbeidschan auf dem Festland am Kaspischen Meer aus. "Italien und Argentinien bilden ein stabiles Fundament für das Unternehmen. Von hier aus können wir aufbauen", erklärt Andrea Cattaneo, CEO und Präsident von Zenith Energy.
Die 11 Gaslizenzen von Zenith Energy in Italien befinden sich allesamt auf dem Festland und vor allem im Süden des Landes. Doch auch nahe Rimini (Misano) und im Nordosten Italiens (Sant Andrea) besitzt Zenith Gasprojekte. Auf dem Land ist die Förderung kostengünstiger als Offshore (auf See), was sicherlich ein Vorteil ist. Die Lizenzen umfassen 847 Quadratkilometer. Zenith produziert aktuell auf acht produzierenden Feldern etwa 487.000 Kubikfuß Gas täglich. Für die kommenden Jahre ist mehr als eine Verdopplung der Produktion geplant. In Öl-Äquivalent umgerechnet könnte Zenith langfristig in Italien eine Produktion von 280 Barrel pro Tag erreichen.
Die Gasquellen sind sehr produktiv, da die operativen Ausgaben vor allem wegen extrem wenig Personal niedrig sind. Mittels Sensoren werden Unregelmäßigkeiten bei den Produktionsstellen gemessen und wenn nötig Mitarbeiter per Meldung auf dem Handy zu einer Produktionsstätte gerufen. Zusätzlich zur Gasförderung, die ins italienische Gasnetz eingespeist wird, stellt Zenith in einem Gaskraftwerk auch Strom her. Die italienische Strategie von Zenith trägt Früchte. Zusammen mit den guten Projekten in Argentinien und den Plänen für Aserbeidschan gesehen, dürfte die Zenith-Akte auf dem aktuellen Niveau deutlich unterbewertet sein.