US-Hausbauaktien mit Comeback?; BoE-Inflationsreport im Fokus

Top-Entwicklungen: US-Hausbauaktien mit Comeback?

• Der gestrige Börsentag gestaltete sich äußerst ruhig. In den USA war der Anleihemarkt aufgrund des "Veterans Day" geschlossen und einige Händler haben das als Anlass für ein langes Wochenende genommen. Die Umsätze an der NYSE waren sehr gering ebenso wie die Bewegungen. Dow Jones und S&P 500 schloßen fast unverändert mit +0,01% und +0,07%. Den größten Zuwachs hatte der XAU-Goldminenindex zu verzeichnen, der um +4,27% auf 67,87 Punkte zulegen konnte. Seit dem Mehrjahrestief von letzter Woche bei 61,39 Zählern ist eine Stabilisierung festzustellen, aber noch zu früh um einen Boden auszurufen. Darüber hinaus zeigten sich die US-Hausbauaktien konstruktiv und konnten aus einer seit Anfang des Jahres etablierten Flaggenformation nach oben ausbrechen (siehe Chart des Tages I). Möglicherweise steht der Sektor vor einem Comeback und als wichtiger Wirtschaftszweig in den USA wäre dies ein positives Zeichen für die dortige Wirtschaft.  In Asien präsentierten sich die meisten Indizes mit positiven Vorzeichen. Insbesondere die chinesischen Festlandindizes setzen ihre positive Entwicklung fort. Der Shanghai Composite steigt heute Morgen um +1,0% und der CSI 300 legt um +1,4% zu.
• Im späten Handel zeigte der US-Dollar Index Schwäche und Gewinnmitnahmen waren zu beobachten, so dass der Index -0,33% auf 87,52 Punkte fiel. EUR/USD stieg wieder an das Oktobertief bei 1,25 heran und beendete den amerikanischen Handel bei 1,2473. Bis jetzt ist die Bewegung nur als ein Rücktest des Oktobertiefs zu sehen. Erst eine Rückeroberung würde das Chartbild merklich entspannen. Ein Fall unter das Novembertief bei 1,2357, würde ein neues Verkaufssignal auslösen. Die größte Bewegung war bei den Yen-Währungspaaren festzustellen, da Gerüchte die Runde machen, dass Japan die geplante Mehrwertsteuererhöhung im nächsten Jahr aussetzen könnte und den Yen unter Druck brachten. Heute Morgen kann der Yen aber wieder zulegen, da die Börsen mit einer erhöhten Risikoaversion in den Handelstag starten.
• Bei den Rohstoffen konterte der CRB-Index den Vortagesverlust mit einem Zuwachs von +0,87% auf 270,15 Punkte und kann aufgrund der hohen negativen Korrelation zwischen USD und Rohstoffen" analog zum EUR/USD das bisherige Novembertief verteidigen. Insbesondere die Agrarrohstoffe zeigen deutliche Stärke und der S&P GSCI Agrarrohstoffindex legte um +2,16% zu. Perspektivisch könnte sich eine inverse SKS-Formation in diesem Sub-Index abzeichnen. Agrarrohstoffe gehören auf die Watchlist.

Marktkommentar: BoE-Inflationsreport im Fokus

• Generell ist diese Handelswoche ehe von wenigen wichtigen Wirtschaftsdaten geprägt. Dazu zählen aber heute die Veröffentlichung der Arbeitslosenquote in Großbritannien sowie der Inflationsreport der BoE, der heute um 11:30 publiziert wird. Dieser vierteljährliche Bericht geht im Detail auf die Wirtschafts- und Inflationsentwicklung in Großbritannien ein und gibt auch Hinweise über die zukünftige  Geldpolitik der BoE. Ähnlich wie in den USA sinkt die Arbeitslosenquote beständig (aktuell 6,0%), aber das Lohnwachstum bleibt hinter der Inflationsrate zurück (siehe Chart des Tages II), die aktuell bei 1,2% liegt. Aufgrund des Ölpreisverfalls könnte hier ein Rutsch unter 1% erfolgen. Wichtig dabei ist aber auch die Kern-Inflation, die Energie und Essen nicht einkalkuliert. Dieser Wert lag im September bei 1,5% - Tendenz fallend. Es dürfte spannend sein zu erfahren wie die BoE diesen disinflationären Trend einschätzt. Sollte sie dabei wie in den USA diesen als "transitorisch" klassifizieren - also zeitlich begrenzt - könnte das Pfund davon profitieren. Eine ernste Bewertung hin zu Deflationsgefahren dürfte den ersten Zinsschritt in weite Ferne rücken lassen und das Pfund unter Druck bringen.

Chart des Tages I: US-Hausbauaktienindex mit Flaggenausbruch

Chart des Tages II: Lohnwachstum, Inflation und Kerninflation in Großbritannien

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