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    Hochfrequenzhändler  2805  0 Kommentare High-Speed Trader - Retter des freien Marktes oder doch nur Profithaie?

    An der Börse dominiert der Hochfrequenzhandel bereits. Doch auch in anderen Märkten zählt jede Minute, im Online-Werbemarkt zum Beispiel. Dort gewinnen so genannte Hochgeschwindigkeits-Arbitrageure immer mehr Einfluss, Gewinnmargen von 60 Prozent inklusive.

    Wir leben in einer Zeit der Hochgeschwindigkeit. Jede Minute zählt, egal ob im Job, im Alltag – oder an der Börse. An den Finanzplätzen der Welt hat längst der so genannte Hochfrequenzhandel Einzug gehalten. Der Handel mit speziellen Computersystemen, die es den Händlern ermöglichen, in kaum messbarer Zeit Orders aufzugeben bzw. zu stornieren, boomt. Inzwischen werden mehr als die Hälfte aller Börsengeschäfte im Hochgeschwindigkeitsbereich getätigt. Aber darüber freut sich nicht jeder.

    Hochfrequenzhändler können einzig und allein durch ihre Schnelligkeit Milliarden scheffeln. Das kann mitunter auch zu handfesten Verwerfungen an den Börsen führen, wie beispielsweise beim so genannten Flashcrash im Mai 2010. Der Hochfrequenzhandel gilt vielen daher als neues „enfant terrible“ der Börse. (Lesen Sie hierzu: Hochfrequenzhändler – Die neuen enfants terribles der Börse?)

    Mensch gegen Maschine

    wallstreet:online machte bereits vor einiger Zeit auf die dramatischen Auswirkungen dieser Entwicklung aufmerksam. Der Hochfrequenzhandel stelle das gesamte Fundament des Börsensystems infrage, da er keinen anderen Zweck erfülle als die Geschwindigkeit und den daraus resultierenden Gewinn. „Mensch gegen Maschine – Ist der Kampf überhaupt zu gewinnen?“, titelte wallstreet:online damals. Denn: „Hochfrequenzmaschinen beherrschen die Börsenwelt.“ Doch das ist längst nicht alles. Der Einfluss der Hochgeschwindigkeitsmaschinen geht nämlich längst über die Finanzplätze hinaus.

    Hochgeschwindigkeitshandel erobert Online-Werbemarkt

    Wie die Wirtschaftsnachrichtenagentur „Bloomberg“ berichtet, hat der Hochgeschwindigkeitshandel auch den Online-Werbemarkt erobert. Händler, genauer gesagt so genannte Arbitrageure, nutzen demnach zunehmend die Vorteile der Schnelligkeit und machen sprichwörtlich Zeit zu Geld. Ein Arbitrageur versucht bestehende Preisunterschiede auf zeitlich und räumlich getrennten Teilmärkten auszunutzen, indem sie ein Produkt auf dem einen Markt billig erwerben und es dann auf einem anderen Markt teurer weiterverkaufen.

    Im Markt für Online-Werbung funktioniert das so: Online-Werbeplätze werden aufgrund der hohen Nachfrage mittlerweile bei Auktionen an den höchst bietenden Werbetreibenden versteigert. Doch bevor die Werbung dann auf dem ersteigerten Platz tatsächlich erscheint, wird der Werbeplatz erst noch munter weiter gehandelt. Agenturen, Webseiten, Händler - sie alle buhlen um die besten Plätze. Und genau hier kommen die Arbitrageure ins Spiel. Sie schnappen den Werbetreibenden die vermeintlich unterbewerten Werbeplätze vor der Nase weg  und verkaufen diese dann teurer weiter. Laut Bloomberg dauerte dieser Prozess gerade mal eine Zehntelsekunde.

    High-Speed-Ad-Trader - Retter des freien Marktes oder doch nur Profithaie?

    Dieses Geschäftsmodell scheint durchaus lukrativ zu sein. Im Bericht ist von zwei „High-Speed Ad Traders“ die Rede, die damit eine Gewinnmarge von 60 Prozent einfahren. Das ist als solches nicht illegal, dennoch werfen Kritiker Arbitrageuren vor, durch ihr Handeln die Preise künstlich aufzublähen. Dem widersprechen die beiden. Sie seien Agenten der Markteffizienz, indem sie die Werbeplätze zu denjenigen Käufern bringen, die sie am meisten wollen, betonen sie.





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    Hochfrequenzhändler High-Speed Trader - Retter des freien Marktes oder doch nur Profithaie? An der Börse dominiert der Hochfrequenzhandel bereits. Doch auch in anderen Märkten zählt jede Minute, wie im Online-Werbemarkt. Dort gewinnen so genannte Hochgeschwindigkeits-Arbitrageure immer mehr Einfluss, Gewinnmargen von 60 Prozent inklusive.

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