Überangebot zu groß
Glencore wird australische Kohleminen für drei Wochen schließen
Der Schweizer Rohstoffgigant Glencore (WKN A1JAGV) wird seine australischen Kohleminen für drei Wochen schließen, während man mit der anhaltenden Schwäche im weltweiten Markt für
Kohle kämpft.
Glencore, der weltweit größte Exporteur von Kraftwerkkohle, die zur Stromherstellung genutzt wird, erklärte, dass die Schließungen Mitte Dezember beginnen würden. Damit will der Konzern seine
Produktion um rund 5 Mio. Tonnen senken.
Das Management habe diese Entscheidung angesichts des aktuellen Angebotsüberschusses getroffen und so dafür gesorgt, dass nicht weiteres Material im bereits schwachen Preisumfeld verkauft werden
müsse, hieß es aus dem Unternehmen. Glencore gab sich aber zuversichtlich, dass die Kohlenachfrage mittelfristig steigen und das Problem des Überangebots gelöst werden könne.
Glencore besitzt 13 Kohleminen in den australischen Bundesstaaten New South Wales und Queensland, die im vergangenen Jahr mehr als 80 Mio. Tonnen Kraftwerk- und Kokskohle produzierten und auf denen
8.600 Arbeiter beschäftigt sind.
Die Entscheidung zur temporären Schließung der australischen Minen erlaubt es dem Konzern, drastischere Maßnahmen zu vermeiden. Dazu hätte beispielsweise die Stilllegung einer anderen Mine für
einen wesentlich längeren Zeitraum gehören können. Das Management habe eine ganze Reihe möglicher Einschnitte geprüft, hieß es, um Glencores Ausstoß in einen Markt für auf dem Seeweg transportierte
Kohle zu reduzieren, der bereits von Angebot überflutet sei. Dazu gehörte auch die mögliche Schließung einer weniger profitablen Mine für ein Jahr, berichtet The Australian unter Berufung auf
unternehmensnahe Kreise.
Die aktuellen Probleme des australischen Bergbausektors wurzeln in seinem früheren Erfolg. Als der Preis für Kraftwerkkohle 2008 auf mehr als 190 USD pro Tonne stieg, konnten die Unternehmen gar
nicht schnell genug Milliarden Dollar in neue Minen und Häfen für den Export nach Asien investieren. Dieses neue Angebot flutet nun den Markt, während die australische Kohle mittlerweile mit Fracht
um Kunden kämpfen muss, die in der Vergangenheit nach Nordamerika und Europa ging, wo derzeit die Nachfrage aber auch eher schwach ist.
Und auch die sinkende Nachfrage aus China, die Volksrepublik will weniger Kohle aus dem Ausland einführen, wirkt sich negativ auf den Preis aus. Analysten zufolge will Peking seine Kohleimporte im
kommenden Jahr um 50 bis 100 Mio. Tonnen senken und möglicherweise sogar selber Kohle ausführen. China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nach den USA, produziert und verbraucht fast so viel
Kohle wie der Rest der Welt zusammen. Der Brennstoff macht 70% vom Energiemix der Volksrepublik aus.
Der Preis für Kraftwerkkohle lag zuletzt in der Nähe eines Fünfjahrestiefs. Allein 2014 fiel der Preis für australische Kohle um mehr als 27%.
Risikohinweis: Die GOLDINVEST Media GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Analysen und Nachrichten auf www.goldinvest.de zu veröffentlichen. Diese
Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine wie immer geartete Handlungsaufforderung dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger
Kursentwicklungen zu verstehen. Des Weiteren ersetzten sie in keinster Weise eine individuelle fachkundige Anlageberatung. Leser, die aufgrund der hier angebotenen Informationen
Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Der Erwerb von Wertpapieren birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten
Kapitals führen können. Die GOLDINVEST Media GmbH und ihre Autoren schließen jedwede Haftung für Vermögensschäden oder die inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und
Vollständigkeit der hier angebotenen Artikel ausdrücklich aus. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungshinweise.
Laut §34b WpHG möchten wir darauf hinweisen, dass Partner, Autoren und Mitarbeiter der GOLDINVEST Media GmbH Aktien der jeweils angesprochenen Unternehmen halten oder halten können und somit ein
möglicher Interessenskonflikt besteht. Wir können außerdem nicht ausschließen, dass andere Börsenbriefe, Medien oder Research-Firmen die von uns empfohlenen Werte im gleichen Zeitraum besprechen.
Daher kann es in diesem Zeitraum zur symmetrischen Informations- und Meinungsgenerierung kommen. Ferner kann zwischen den hier erwähnten Unternehmen und der GOLDINVEST Media GmbH ein Beratungs-
oder sonstiger Dienstleistungsvertrag bestehen oder bestanden haben, womit ebenfalls ein Interessenkonflikt gegeben sein kann.