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    Meinung  1840  4 Kommentare Ein Kontinent der Freiheit - Seite 2

    Die Gesellschaft hat inzwischen mehrheitlich eine stille Liebe zur Planwirtschaft. Das Institut für Demoskopie Allensbach hat Ende 2013 die Bürger zu ihrer grundsätzlichen Einstellung über Markt und Staat befragt. Das Ergebnis kann einen kurzfristig nicht hoffnungsvoll machen.

    Auf die Frage,ob „es Ihnen in einem stärker vom Staat kontrollierten Wirtschaftssystem besser“ geht?, antworten mit 42 Prozent im Ostdeutschland und 36 Prozent in Westdeutschland die meisten mit „genau so“ oder „besser“. Lediglich 34 Prozent in Westdeutschland und 18 Prozent im Osten meinten, es ginge ihnen dann ‚schlechter’. Und auf die Frage, ob die Befragten dieser Aussage zustimmen: „Ich fände es gut, wenn der Staat Obergrenzen für die Preise für Grundnahrungsmittel festlegen würde. Durch solche Höchstpreise könnte man sicherstellen, dass die Preise für Grundnahrungsmittel nicht s stark steigen und sich jeder diese weiterhin leisten kann.“, schloß sich die relative Mehrheit von 46 Prozent dieser Aussage an. Bei einer analogen Frage, bei der nicht von Lebensmittelpreisen, sondern von Mieten die Rede war, entschieden sich sogar 71 Prozent für eine staatlich verordnete Preisgrenze.

    Wer dies ändern will, begibt sich auf einen langen Weg. Bei diesem Kulturkampf handelt es sich um Prozesse kultureller Evolution, die 25 bis 30 Jahre und vielleicht auch länger dezentral kulturelle Veränderungen bewirken müssen, eine Evolution, in der sich neue dominierende „Shared Mental Models“ bilden und behaupten müssen. Diese Prozesse können zwar von den verbliebenen und von neuen bürgerlich-liberalen Kulturträgern angestoßen werden, und in den letzten 10 bis 15 Jahren haben sich überall in Europa hochinteressante Gruppen von liberalen Überzeugungstätern außerhalb der etablierten Parteien entwickelt, ob dieses aber zu einer Verschiebung des Verhältnisses von 25 zu 75 zugunsten der klassischen Liberalen in Richtung 30 zu 70, 35 zu 65 usw. hinsichtlich der „Shared Mental Models“ führt, ist derzeit vollkommen offen und hängt davon ab, ob die sich überall entwickelnden Freiheitsinseln überzeugend und anziehend genug sind, um im täglichen kulturellen gesellschaftlichen Wandel der westlichen Gesellschaften zu bestehen und sich in gesellschaftlichen Prozessen der nächsten 25 bis 30 Jahre zu vergrößern.

    Mein Appell an Sie: Gründen Sie diese Freiheitsinseln, versuchen Sie es einmal ohne den Staat. Wenn sich überall Freiheitsinseln entwicklen, dann – und nur dann – besteht die Chance, dass sich aus diesen Freiheitsinseln irgendwann ein mächtiger Kontinent entsteht – ein Kontinent der Freiheit.


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    Frank Schäffler
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    Frank Schäffler (FDP) ist als klassischer Liberaler ein Kritiker der Euro-Rettungspolitik der Bundesregierung und des geldpolitischen Kurses der EZB. Der Autor veröffentlicht wöchentlich seinen Weblog, den man hier auf seiner Homepage anfordern kann.
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    Verfasst von 2Frank Schäffler
    Meinung Ein Kontinent der Freiheit - Seite 2 Warum sprechen sich heutzutage viele Parteien und gesellschaftliche Gruppen für einen Mindestlohn, für Steuererhöhungen oder für eine Mietpreisbremse aus? Ideen, die von einer Minderheit entschlossen und konsequent vertreten werden.