Aktienfonds
SJB FondsPortrait. Fidelity European Larger Companies Fund. - Seite 3
FondsStrategie. Entschlüsselt.
Der Fidelity European Larger Companies Fund strebt langfristiges Kapitalwachstum mit voraussichtlich niedrigen laufenden Erträgen an und investiert zu diesem Zweck mindestens 70 Prozent des FondsVermögens in Aktien größerer europäischer Unternehmen, der sogenannten „Large Caps“. Das Anlageuniversum umfasst neben Kontinentaleuropa auch Großbritannien. FondsManager Siddle betont, dass sein Qualitätsverständnis stets den „fairen Wert“ eines Unternehmens umfasse. Die aktuelle Bewertung am Markt spiele eine wesentliche Rolle, wobei für deren Einschätzung die langfristige Sicht entscheidend sei. „Der niedrigste Kurs muss nicht der besten Bewertung entsprechen“, führt Siddle in diesem Zusammenhang aus, weshalb er eine Bewertungsbandbreite für jedes Unternehmen entwickelt, in die Gewinnmargen, Erträge und Wachstum einfließen. Anschließend wird die Platzierung einer Aktie innerhalb dieser Bandbreite analysiert – und das sowohl historisch als auch im Vergleich zur aktuellen Konkurrenz. Dabei müsse man sich stets vergegenwärtigen: „Selbst wenn ein Unternehmen absolut höher bewertet ist als andere, kann es dennoch attraktiver sein, wenn es sich weiter unten in der Bewertungsbandbreite befindet.“ Im Idealfall investiere er nur in Unternehmen bester Qualität, die sehr niedrig bewertet sind. Allerdings gebe es in der Realität zu wenige dieser Titel, so der Marktstratege, um daraus ein vollständiges FondsPortfolio zu konstruieren. Die Konsequenz: In der Praxis konzentriert er sich auf die Titel aus der größeren Schnittmenge aus guter Qualität und attraktiver Bewertung.
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Welche Branchen sind aktuell der Favorit von FondsManager Siddle? Der Cambridge-Absolvent betont, dass sich in diesem Jahr defensive Sektoren wie Versorger, Telekom und Gesundheit besser entwickelt haben als zyklische Werte. Eine Ursache für das gute Abschneiden defensiver Branchen sei der gesunkene Risikoappetit der Anleger, nachdem die erhoffte Wirtschaftserholung in Europa hinter den Erwartungen zurückbleibe. Allerdings erzielten europäische Unternehmen rund 50 Prozent ihrer Profite außerhalb Europas, gibt Siddle zu bedenken. Das Wachstum in den USA werde deshalb, genau wie die deutliche Abwertung des Euro, exportorientierte Unternehmen stärken. Im aktuellen Marktumfeld findet Siddle vor allem in zyklischen Sektoren interessante Aktien, deren Bewertungen wieder auf ein attraktives Niveau gesunken sind. Hier seien bereits nach unten korrigierte Erwartungen bei den Unternehmensgewinnen eingepreist. Siddle gibt zu bedenken: Zykliker werden im Vergleich zu defensiven Titeln mit dem größten Abschlag seit 2008 gehandelt. Welche Portfoliostruktur weist sein Europafonds derzeit aus?