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    STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - Anleihenmarktbericht der Börse Stuttgart

    RENDITEN EUROPÄISCHER STAATSANLEIHEN NIEDRIG WIE NIE

    Mit seiner Rede auf dem European Banking Congress vergangenen Freitag gab der EZB-Präsident Mario Draghi die Richtung für die Märkte diese Woche klar vor. Er unterstrich noch einmal die Bereitschaft der Notenbank die langfristigen Inflationserwartungen stabil zu halten und dafür zu sorgen, dass die Teuerungsrate im Euroraum so schnell wie möglich in Richtung Zielwert zurückkehrt. Da der Leitzins bereits die Marke von null Prozent erreicht habe, werde die Notenbank nun zu quantitativen Maßnahmen greifen und zwar in Form von aktiven Wertpapierkäufen.

    Mit Notenbankvize-Präsident Vítor Constâncio schürte am Mittwoch ein weiterer EZB-Vertreter die Spekulation auf ein Staatsanleihenankaufprogramm der EZB. Im ersten Quartal 2015 könne die Notenbank die Wirkungen der bisherigen Maßnahmen abschätzen und entsprechend über weitere Wertpapierkäufe, zu denen dann auch Staatsanleihen gehören sollten, beraten.

    Staatsanleihen der europäischen Kernstaaten sowie der Euro-Peripherie erhielten, getrieben durch die Gerüchte, kräftigen Aufwind. Entsprechend gaben die Renditen weiter nach und markierten Tiefststände.

    Die Rendite spanischer Bonds fiel diese Woche auf 1,94 Prozent und damit erstmals unter die Marke von zwei Prozent. Auch wenn die Rendite nur den Handel am Sekundärmarkt widerspiegelt, orientieren sich die Zinsen, die Investoren bei Neuemissionen verlangen, an diesem Preis. Das heißt, bei der nächsten Emission zehnjähriger Staatstitel, wird die spanische Regierung voraussichtlich nur eine Verzinsung von rund zwei Prozent bieten müssen.

    Zehnjährige italienischer Staatspapiere rentierten bei einem Rekordtief von 2,12 Prozent, die französischen Pendants bei 1,01 Prozent.

    Positive Wirtschaftsdaten

    Starke deutsche Arbeitsmarktdaten signalisieren, dass die Wirtschaft der größten Volkswirtschaft Europas weiter unter Dampf steht und gaben dem Börsenparkett am Donnerstag einen zusätzlichen Aufwärtsimpuls. Der Dax kletterte bis auf 9.993 Zähler und damit haarscharf vor der 10.000-Punkte-Marke.

    Die Arbeitslosigkeit liegt mit 2,72 Millionen Arbeitslosen im November auf dem niedrigsten Stand seit drei Jahren. Das sind laut Bundesagentur für Arbeit 16.000 Arbeitslose weniger als im Oktober und 89.000 weniger als vor einem Jahr.

    Bund-Future: neues Allzeithoch

    Auch die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel im Wochenverlauf weiter und verzeichnete am Donnerstag mit zwischenzeitlich 0,71 Prozent ein neues Rekordtief. Inflationsdaten aus Spanien heizten die Spekulationen um eine weitere Lockerung der Geldpolitik in der Euro-Zone zusätzlich an. Hier gingen die Preise im November im Jahresvergleich um 0,5 Prozent zurück - Analysten hatten lediglich mit einem Minus von 0,3 Prozent gerechnet.


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    Verfasst von Börse Stuttgart
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