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    Fidelity-Stratege  816  0 Kommentare „Keine japanischen Verhältnisse in Europa“

    Beim €uro-Roundtable in Köln erläutert Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity, warum die Voraussetzungen für ein positives Aktienjahr 2015 weiterhin gut sind.

    Beim €uro-Roundtable von €uro Advisor Services in Köln stand das kommende Jahr im Mittelpunkt. Die Experten von fünf Fondsgesellschaften diskutierten über die „Trends 2015“. Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity Worldwide Investment, erwartet im kommenden Jahr starke Schwankungen der volkswirtschaftlichen Daten in Europa, sieht jedoch auch positive Zeichen. Deflationäre Tendenzen wie in Japan schließt er hingegen aus. Risikotoleranten Anlegern empfiehlt Roemheld Aktieninvestments.

    FundResearch: Es war in diesem Jahr auffällig, dass sich viele Volkswirte mit ihren Ausblicken geirrt haben. Nahezu alles verlief anders als vorhergesagt. Wie konnte das passieren?

    Carsten Roemheld: Tendenziell passiert es häufiger, dass Volkswirte zunächst eher optimistische Ausblicke geben, die sie im Laufe des Jahres nach unten korrigieren, als dass es umgekehrt der Fall ist. Das war auch in diesem Jahr nicht anders. Was das Jahr 2014 gekennzeichnet hat, ist die Tatsache, dass die Aktivitäten der Notenbanken aus meiner Sicht für den Markt im laufenden Zyklus noch wichtiger sind als die puren Fundamentaldaten. So haben wir bereits auch in 2012 aufgrund der Äußerungen von EZB-Chef Mario Draghi einen sehr positiven Aktienmarkt gesehen, der im Verlauf von einigen starken Wachstumsenttäuschungen gekennzeichnet war.

    FundResearch: Geht die Aktien-Hausse 2015 weiter?

    Carsten Roemheld: Die Voraussetzungen für ein positives Aktienjahr 2015 sind weiterhin gut. Die Bewertungen sind aktuell noch nicht ausgereizt und die Unterstützung der Notenbanken von geldpolitischer Seite ist nach wie vor da. Es wird unter anderem darauf ankommen, wie die Märkte auf mögliche erste Zinsschritte aus England beziehungsweise den USA reagieren. Schaut man sich die Historie diesbezüglich an, stellt man fest, dass Volatilitäten rund um den ersten Zinsschritt nach oben zunehmen, die Märkte aber ihren positiven Trend erst zu späteren Zeitpunkten des Zinszyklus verlassen. Insofern sind wir für Aktien in 2015 weiterhin zuversichtlich.

    FundResearch: Die Krise im Euroraum ist nach wie vor nicht ausgestanden. Wird es 2015 besser?

    Carsten Roemheld: Das laufende Jahr war im Euroraum von starken Schwankungen geprägt, unter anderem auch von volkswirtschaftlichen Daten, die im zweiten Teil des Jahres eher von Enttäuschungen gekennzeichnet waren. So gab es ja beispielweise in Deutschland sogar ein Quartal negativen Wachstums, das durch ungünstige saisonale Bedingungen zustande kam. Dieser Effekt sollte sich in den nächsten Quartalen wieder umkehren. Weiterhin sorgt ein anhaltend schwacher Euro für weiteren Aufwind hinsichtlich der globalen Wettbewerbsfähigkeit insbesondere Deutschlands aufgrund eines vergleichsweise hohen Exportprofils.  Aber auch im übrigen Europa gibt es ein paar positive Zeichen: So sind in Spanien die Absatzzahlen der Autohersteller und die bewilligten Hypothekendarlehen stark gestiegen. Und Großbritannien ist ein Lichtblick in puncto Wachstum. Durch das günstige Konjunkturumfeld in den USA und anderen Ländern steigt der globale Einkaufsmanagerindex auf ein Niveau, das einen Aufschwung signalisiert. Davon werden die europäischen Exporteure ebenso profitieren wie von der starken Abwertung des Euro.

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    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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    Verfasst von 2Patrick Daum
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