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     1514  0 Kommentare FX Wochenausblick: 14. bis 19. Dezember

    Im Fokus stehen folgende Wirtschaftsdaten/-ereignisse:

    • Letzte Fed-Sitzung in diesem Jahr
    • ZEW/ifo-Indizes für Deutschland und Europa
    • Britische Arbeitsmarktdaten und  Protokoll der letzten BoE-Sitzung
    • HSBC Einkaufsmanagerindex und BoJ-Sitzung
    •  
    • Europa: In Deutschland und Europa dominiert die Veröffentlichung der ZEW und ifo-Indizes. Diese haben den seit Anfang des Jahres bestehenden Abwärtstrend im November mit recht guten Werten getrotzt. Der bereits diese Woche publizierte Sentix Index zum europäischen Investorenvertrauen für Dezember schlug auch die Erwartungen deutlich (-2,5 vs. -10,5) und gibt einen positiven Lichtblick auf den ZEW und ifo Index. Es ist ein starker Gleichlauf zwischen den Indizes festzustellen (siehe Chart), so dass bei diesen Indizes auch die Dezemberumfrage positiv ausfallen könnte, was dem Euro wahrscheinlich weiteren Rückenwind verleihen dürfte. Wichtig erscheinen in diesem Zusammenhang auch die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes für Frankreich, Deutschland und die gesamte Eurozone. Der Gesamtindex wird mit 51,5 etwas höher als zuletzt erwartet (51,1). Die verbesserten Industrieaufträge dürften diese Einschätzung angehoben haben.  Hier wird sich insbesondere bei den deutschen Exportunternehmen der schwächere Eurokurs langsam bemerkbar machen. Bei den am Mittwoch zu veröffentlichenden Verbraucherpreisen  in der Eurozone (November) dürften keine gravierenden Veränderungen mehr stattfinden und mit -0,2% m/m ausfallen. Sollte eine Enttäuschung stattfinden, wäre noch einmal überschaubarer Druck beim Euro zu erwarten, aber das ohnehin bearishe Sentiment würde kaum mehr beeinflußt werden. In Großbritannien stehen die Arbeitsmarktdaten an, wobei die Arbeitslosenquote unverändert bei 6% erwartet wird. Da die BoE wie auch die US-Notenbank einen Schwerpunkt auf das Lohnwachstum legt, um die Fortschritte im Arbeitsmarkt zu bewerten, liegt ein besonderes Augenmerk auf den durchschnittlichen Einkünften der Dreimonatsperiode August/September/Oktober. Es wird ein Zuwachs von 1,6% erwartet, was deutlich unter den Zuwächsen der Vorkrisenjahre ist (3%-5%). Eine Überraschung auf der Oberseite würde das GBP stützen und den Weg langsam in Richtung Leitzinserhöhung in 2015 ebnen. Darüber hinaus wird noch das Protokoll der letzten BoE-Sitzung veröffentlicht. Aufgrund der soliden, aber nicht überschwenglichen Wirtschaftsentwicklung dürften kaum Hinweise auf einen ersten Zinsschritt zu finden sein.
    • MK Datastream Charts - ifo und ZEW_Sentix
    • USA/Kanada: In den USA steht die letzte Fed-Sitzung am Mittwoch auf der Agenda. Neben den sehr soliden Arbeitsmarktdaten für November (321.000 neu geschaffene Stellen und Arbeitslosenquote bei 5,8%) könnten die guten Einzelhandelsumsätze (0.7% vs. 0,4%) erwartet) eine Wortlautänderung bezüglich des ersten Zinsschritts, nämlich "beträchtlichen Zeitraums", angepasst werden. Auch eine positivere Bewertung der Wirtschaftsentwicklung ist zu erwarten. Sollte dies der Fall sein, dürfte dies dem USD Rückenwind verleihen. Keine Veränderung dürfte hingegen für wenig Impulse sorgen und im Umkehrschluß den Euro sogar etwas stärken. Charttechnisch ist der US-Dollar-Index nahe der 90-Punkte-Marke. Ein Ausbruch darüber würde einen neuen USD-Bullenmarkt suggerieren und für weitere Zukäufe sorgen. Dies bedeutet aber auch einen Wettbewerbsverlust der US-Wirtschaft. Die Fed dürfte es nicht ganz so eilig haben und wird wahrscheinlich auf zu starke Töne verzichten. Darüber hinaus wird die Industrieproduktion für November veröffentlicht. Es wird ein Zuwachs von 0,6% erwartet - Zweifel sind angebracht. In den letzten beiden Monaten haben die Industriegüterbestellungen geschwächelt, während in Europa eine Stabilisierung festzustellen ist. M.E. hat dies mit den Wechselkursverschiebungen zu tun, die in der Realwirtschaft ankommen. Bei den Einkaufsmanagerindizes wird der Markit Index für die Produktion einen ersten Einblick für den Dezember liefern. Bei den US-Inflationsdaten dürften kaum mehr Überraschungen vorkommen, da dies bereits die zweite Schätzung für November ist (CPI Nov. -0,1%). In Kanada werden am Freitag die Verbraucherpreise (November)  sowie die Einzelhandelsumsätze (Oktober) publiziert. Gerade die Inflation im Oktober übertraf mit 2,4% die Erwartungen von 2,0% deutlich und stützten den CAD. Für November wird eine Steigerung im Jahresvergleich von 2,3% angenommen. Im Rahmen des Ölpreisverfalls wird die Währung aber lediglich als ein Petro-Dollar wahrgenommen und neigt zur Schwäche. Mit einer Stabilisierung des Ölpreises dürften die anderen Wirtschaftsdaten wieder eine stärkere Bedeutung bekommen.
    • Asien: Im asiatischen Raum ist die Datenlage eher entspannt. In China stehen lediglich der HSBC Einkaufsmanagerindex und die ausländischen Direktinvestitionen im November an. Der HSBC ging zuletzt auf 50,0 zurück und wird diese mal bei 50,3 Zählern gesehen. Damit befindet er sich aber weiterhin nur knapp über der Kontraktionsschwelle. Die bisherigen Wirtschaftsdaten aus China haben enttäuscht und die Erzeugerpreise sind weiterhin am Fallen, was den Wettbewerbsdruck im Produktionssektor widerspiegelt. Ein Fall unter die 50-Punkte-Marke würde den Markt wahrscheinlich zur Einschätzung verleiten, dass die PBoC ihre Geldpolitik expansiver gestalten könnte. Das wiederum könnte den Druck auf den CNH ausüben. Es dürfte ein enges Ergebnis werden. Auch der am Dienstag veröffentlichte Immobilienpreisindex könnte wieder enttäuschen. In Japan stehen das Ergebnis der Unterhauswahlen zur Debatte, aber es gibt keine ernsthaften Zweifel am Sieg von Shinzo Abes Partei, so dass die Abenomics fortgeführt werden. Am Freitag steht die Zinsentscheidung der BoJ auf der Agenda, aber nach der jüngsten Ausweitung der Expansionspolitik von Ende Oktober, sind keine Veränderungen zu erwarten. Des weiteren wird der Tankan Index am Montag publiziert und die Handelsbilanz am Mittwoch. Letztgenannter Datenpunkt wird mit deutlichen Zuwächsen beim Export  (7,0% y/y) gegenüber den Importen (1,7% y/y) gesehen, was dem Ölpreisverfall und der Yen-Abwertung geschuldet ist. Eine wie erwartet verbesserte Handelsbilanz dürfte den Yen stützen.

    Weitere Analysen von Jörg Rohmann finden Sie im Alpari Newsroom.

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    Jörg Rohmann
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    Jörg Rohmann verfügt über eine langjährige Berufserfahrung in Makro- und Technischer Analyse der Finanzmärkte. Tradern und Anlegern wurde er als Chefanalyst bei Alpari Deutschland bekannt. Er ist ein Generalist mit Tiefgang, der alle Anlageklassen rund um den Globus analysiert. Dabei widmet er sich insbesondere Trading- und Investmentideen abseits des Mainstreams. Weitere Analysen und Informationen unter: www.armoredhorse.com.
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    Verfasst von 2Jörg Rohmann
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